Der internationale Warenverkehr der EU wird zur Hälfte über den Seeweg abgewickelt. Wie das statistische Amt der Europäischen Union (Eurostat) mitteilt, lag der Wert des Warenverkehrs der EU mit Drittländern (Nicht-EU-Ländern) für auf dem Seeweg beförderte Waren im Jahr 2015 bei circa 1,777 Milliarden Euro. Das entspricht einem Anteil von etwa 51 Prozent am gesamten EU-Warenverkehr und zeigt, dass der Seeverkehr für die EU weiterhin eine Schlüsselrolle im Welthandel spielt. So habe die Nutzung des Seewegs für den EU-Warenverkehr laut Eurostat in den vergangenen zehn Jahren um rund 4 Prozent zugenommen. Bei den Importen entfielen 2015 rund 53 Prozent auf den Seeweg, bei den Exporten in Nicht-EU-Länder waren es 48 Prozent.
Anteil der Schiffstransporte in Südeuropa besonders hoch
Für den überwiegenden Teil der EU-Staaten war das Schiff der wichtigste Verkehrsträger im Jahr 2015. Besonders hohe Anteile am über den Seeweg abgewickelten Warenverkehr mit nicht EU-Ländern hatten die südeuropäischen Länder Portugal (81 Prozent des Handelswertes), Zypern (80 Prozent), Griechenland (77 Prozent), Spanien (74 Prozent), Malta (67 Prozent) und Italien (61 Prozent). Auch in Finnland wurde mit 60 Prozent ein überdurchschnittlicher Wert erzielt. Anteile von mehr als 50 Prozent hatte der Seeverkehr zudem in den Niederlanden, Rumänien, Bulgarien, Dänemark und Deutschland. Unterdurchschnittliche Werte wurden in Kroatien (35 Prozent), Österreich (31 Prozent) sowie in Irland und Lettland (je 27 Prozent) registriert. Eine untergeordnete Rolle spielte der über den Seeweg abgewickelte Warenverkehr für Luxemburg (19 Prozent) und die Tschechische Republik (12 Prozent).
Quelle: Eurostat
Foto: © pixabay.com
