Die taiwanesische Reederei Evergreen hat die Bestellung von zehn Mega-Carriern für die eigene Flotte bestätigt. Die Schiffe werden mit Kapazitäten von über 23.000 Standardcontainern (TEU) zu den größten ihrer Art gehören und unterstreichen die Ambitionen Evergreens bei ihrer Flottenmodernisierung. Die Entscheidung kommt insofern überraschend, als dass das Unternehmen kurz zuvor angekündigt hatte, nur sechs Schiffe neu bauen zu lassen und fünf weitere zu chartern.
Insgesamt werden laut Schätzungen zwischen 1,4 und 1,6 Milliarden US-Dollar in den Neubau der Schiffe investiert. Sechs der Giganten werden auf der Samsung Heavy Industries Werft in Korea gefertigt, zwei auf der Jiangnan Werft und zwei von Hudong-Zhonghua Shipbuilding, einer Tochtergesellschaft der China State Shipbuilding Corporation. Das erste der riesigen Schiffe werde voraussichtlich in zwölf bis 18 Monaten vom Stapel laufen, heißt es.
Nach den statistischen Erhebungen des Branchendienstes Alphaliner ist Evergreen gemessen an der Kapazität weltweit das siebtgrößte Unternehmen. Nach Fertigstellung aller neuen Mega-Carrier wird es auf Platz sechs vorstoßen und die Reederei-Allianz ONE (Ocean Network Express) überholen, in der sich MOL, NYK und K-Line organisiert haben.
MSC Gülsün bisherige Rekordhalterin
Erst im Sommer hatte die Mediterranean Shipping Company MSC einen neuen Rekord in Sachen Schiffsgröße aufgestellt, indem es die MSC Gülsün auf Jungfernfahrt schickte. Diese begann am 8. Juli im nordchinesischen Hafen Tianjin und führte in Richtung Nordeuropa auf der sogenannten AE-10-Route der Allianz 2M, die MSC und Maersk bilden. Das Schiff ist knapp 400 Meter lang, 61,5 Meter breit; es hat eine maximale Kapazität von knapp 225.000 Tonnen und kann über 23.000 TEU transportieren, darunter 2.000 Kühlcontainer. Die MSC Gülsün ist Bestandteil der elf Schiffe umfassenden MSC Megamax-24-Baureihe, die im September 2017 in Auftrag gegeben wurde. Der Auftrag ist zwischen zwei südkoreanischen Werften aufgeteilt: Samsung Heavy Industries (SHI) liefert sechs der Schiffe zum reduzierten Stückpreis von 138 Millionen US-Dollar, während Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering fünf Einheiten beisteuert.
Quelle: South China Morning Post
Foto: Portcare