Zum zweiten Mal hat die Panama Canal Authority (PCA) seit der Erweiterung und Wiedereröffnung Mitte 2016 eine Jahresbilanz gezogen. Erneut registrierte die Behörde Rekordwerte: So passierten im Geschäftsjahr 2018 (Oktober 2017 bis einschließlich September 2018) Schiffe mit einer Gesamttonnage von 442,1 Panamakanal-Tonnen die wichtige Wasserstraße. Damit sei sowohl der Vorjahreswert von 403,8 Millionen Panamakanal-Tonnen als auch das erwartete Volumen von 429,4 Millionen Panamakanal-Tonnen übertroffen worden, teilte die PCA jetzt mit. Diese Entwicklung „belegt die Bedeutung der Erweiterung und ihre Auswirkungen auf den weltweiten Seegüterverkehr“, sagt Panama Canal Administrator Jorge L. Quijano.
Zu den größten Wachstumsfaktoren im erweiterten Panamakanal gehörten im zweiten Geschäftsjahr Tanker, inklusive LPG- und LNG-Carrier. Sie stellten insgesamt 130,3 Millionen Panamakanal-Tonnen – nach 105 Millionen im vorherigen Zeitraum. Die PCA stellt sich in diesem Segment ohnehin auf weiteres Wachstum ein.
LNG-Carrier dürfen Schleusen jetzt auch nachts passieren
Die weltweite Erdgas-Nachfrage wird in den nächsten Jahren deutlich steigen und insbesondere die US-Exporte werden zunehmen, so die Erwartungen in der Behörde. Organisatorische Vorbereitungen sind bereits getroffen worden: Zum 1. Oktober wurde die Tageslicht-Regel für LNG-Carrier abgeschafft. Seitdem dürfen die Tanker auch nachts die Schleusen des Kanals passieren. Die Folge: ein größeres Zeitfenster und damit mehr Passagen insgesamt. Schon am Stichtag schleuste die PCA erstmals vier LNG-Carrier innerhalb eines Tages: summiert kamen die „Ribera del Duero Knutsen“, „Maran Gas Pericles“, „Torben Spirit“ und „Oceanic Breeze“ auf eine Gesamtkapazität von 676.300 Kubikmetern, wie die Behörde berichtete.
Containerschiffe das mengenmäßig wichtigste Segment
In der Gesamtbetrachtung des Geschäftsjahres 2018 blieben aber die Containerschiffe mit 159 Millionen Panamakanal-Tonnen (Vorjahr: 143 Millionen) das mengenmäßig wichtigste Segment. Davon liefen 112,6 Millionen Panamakanal-Tonnen durch die größeren Neopanamax-Schleusen, die seit ihrer Eröffnung Boxcarrier mit rund 14.000 TEU Kapazität zulassen. Größter Nutznießer der Wasserstraße waren laut PCA die USA: 62,8 Prozent der verschifften Güter hatten Start oder Ziel in den Vereinigten Staaten.
Quelle: THB
Foto: Canal de Panamá