Mit der Entwicklung autonomer Schiffe will Japans Schiffbauindustrie ihren Weltmarktanteil von derzeit etwa 20 Prozent auf rund 30 Prozent erhöhen. Wie die Wirtschaftszeitung „Nikkei“ berichtet, wollen Reedereien und Schiffbaukonzerne der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt künftig bei der technologischen Entwicklung dieser unbemannten und selbstfahrenden Frachtschiffe zusammenarbeiten. Japan wolle bei der vom Staat geförderten Entwicklung künftig weltweit eine führende Rolle spielen.

Autonome Schiffe sollen bis 2025 Realität werden und deren mit Künstlicher Intelligenz arbeitenden Systeme dazu beitragen, die Zahl der Unfälle auf See weiter zu verringern. Geplant sei, dass sich japanische Reedereien wie MOL und NYK, die unter dem Namen Ocean Network Express künftig auch ihr Containergeschäft in einem Joint Venture zusammenlegen möchten, die hohen Entwicklungskosten für autonome Schiffe teilen. Die Technik soll, ähnlich wie bereits bei selbstfahrenden Autos, eine automatische Navigation ermöglichen. Durch die Analyse von Daten etwa zu gefährlichen Objekte auf See oder zum Wetter könne das System den jeweils kürzesten, sichersten und mit Blick auf den Treibstoffeinsatz effektivsten Seeweg ermitteln.

Unbemannte Schifffahrt: Fraunhofer entwickelt Prototypen

Die Vision einer unbemannten Schifffahrt wahr werden lassen will auch das Fraunhofer Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen (CML) in Hamburg-Harburg. Wie ein unbemanntes Frachtschiff aussehen könnte, zeigt die Konzeptstudie „Maritime Unmanned Navigation through Intelligence in Networks (MUNIN)“. In einem neuen Forschungsneubau am CML soll voraussichtlich ab 2021 der Übergang von der Prototypenentwicklung in die Serienfertigung vollzogen werden.

Quellen: dpa, Fraunhofer
Illustration: © Fraunhofer MUNIN