Während sich die internationale Containerschifffahrt aufgrund der Corona-Pandemie und weiteren Faktoren, wie der Suezkanal-Blockade derzeit in schwierigen Gewässern befindet, wurden laut der internationalen Schifffahrtsorganisation Bimco im März 2021 so viele Megacontainerschiffe geordert wie nie zuvor in einem Kalendermonat. Weltweit gingen bei den Werften Bestellungen für 45 Carrier mit Stellplatzkapazitäten von jeweils mehr als 15.000 TEU ein. Zusätzlich wurden 27 kleinere Schiffe bestellt.
Auch hinsichtlich der Kapazität gingen die Zahlen nach oben: So sind allein im März 2021 Order über eine Gesamtkapazität von mehr als 866.000 TEU abgegeben worden. Laut Bimco ist damit annähernd so viel neue Kapazität bestellt worden wie im gesamten vergangenen Jahr (995.000 TEU).
Im Gesamtjahr 2020 entfiel nach Angaben der Marktforscher von Alphaliner der weitaus größte Anteil der Bestellungen auf das vierte Quartal. Nachdem im ersten Quartal noch Bestellungen über rund 200.000 TEU bei den Werften eingegangen waren, fiel die Orderaktivität im Zuge der Corona-Krise auf nahezu Null.
Auf die Flaute folgt der Sturm
Im ersten Quartal des laufenden Jahres wurden laut Bimco Schiffsbestellungen mit einer Gesamtkapazität von knapp 1,4 Millionen TEU getätigt. Das ist mehr als in den sechs vorangegangenen vollen Jahren. Laut Alphaliner belaufen sich die Bestellungen aus dem vierten Quartal 2020 und dem ersten Quartal 2021 auf insgesamt 2,21 Millionen TEU.
Die massiven Bestellungen neuer Containerkapazität lässt laut Alphaliner die sogenannte Orderbook to Fleet Ratio – also das Verhältnis von bestellter zu bestehender Flotte –auf derzeit 14,2 Prozent ansteigen. Der Marktforscher erwartet für die kommenden Wochen eine weitere Aufwärtsbewegung auf einen Wert von mehr als 15 Prozent. Vor sechs Monaten lag das Verhältnis noch bei 8,8 Prozent.
Quelle: Bimco/ Alphaliner/THB