Beim JadeWeserPort in Wilhelmshaven deutet sich beim Containerumschlag weiteres Wachstum an. Für dieses Jahr erwarte man einen Umschlag zwischen 1,3 und 1,5 Millionen Standardcontainern, sagte Holger Banik, Chef der Hafenmanagementgesellschaft NPorts. Im vergangenen Jahr wurden im einzigen Tiefwasserhafen Deutschlands 843.000 TEU umgeschlagen. Triebfeder für diese Entwicklung dürfte die Gründung der Gemini Cooperation der Reedereien Maersk und Hapag-Lloyd im Februar 2025 sein. Im Zuge der Partnerschaft ist der JadeWeserPort als einen der Hauptumschlagplätze im gemeinsamen Streckennetz vorgesehen, so der Manager.
Trotz des immensen Wachstums ist ein schneller Ausbau des Hafens laut Banik nicht zwingend notwendig. „Der JadeWeserPort hat noch Potenzial“, sagte Banik. Allein durch Automatisierung lasse sich der Containerumschlag auf dem bestehenden Hafengelände auf 3,8 bis 4,2 Millionen Standardcontainer erhöhen. Die jährliche Kapazität des Eurogate-Terminals liegt derzeit bei rund 2,7 Millionen Containereinheiten. Zudem investierte Eurogate zuletzt in seine Infrastruktur, um immer größer werdende Containerschiffe abfertigen zu können. So wurden Containerbrücken erhöht und an mehr Automatisierung gearbeitet. Daher: „Der Bedarf, jetzt sofort einen neuen Containerhafen zu bauen, wäre aus heutiger Sicht nicht notwendig“, sagte der NPorts-Chef.
Mehrzweckumschlagbereich ist in Planung
Dennoch gibt es Überlegungen, den JadeWeserPort zu erweitern, wenn auch nicht für Container. So ist ein Mehrzweckumschlagbereich nördlich des bestehenden Containerterminals in der Planung. Der Fahrzeuglogistiker Mosolf hat dazu eine Machbarkeitsstudie erarbeiten lassen. Und tatsächlich: Der Fahrzeugumschlag entwickelte sich zuletzt zu einem kleinen Wachstumstreiber des Hafens – auch wenn die Menge an Autos mit denen in Häfen wie Bremerhaven oder Emden noch nicht mithalten kann. 2024 wurde der Automobilumschlag in Wilhelmshaven im Vergleich zum Vorjahr auf mehr als 74.000 Fahrzeuge verdoppelt. Der Autoumschlag sei „ein großes Geschäft für uns in der Zukunft, so erwarten wir es zumindest“, sagte Banik.
Aus dem Wirtschaftsministerium in Hannover hieß es zuletzt, ein solches neues Mehrzweckterminal sollte neben dem wachsenden Automobilumschlag auch für die An- und Ablieferung von Bauteilen für die Offshore-Windkraftanlagen dienen. Denn dafür mangelt es bislang an entsprechenden Schwerlastflächen.
Quellen: NPorts/DVZ