Die Linienreederei Hapag-Lloyd ordert 75.000 20-Fuß-Standardcontainer (TEU) und erhöht damit die Menge neu bestellter Containerkapazität weiter. Erst im Frühling hat der Carrier mit einer Bestellung von 150.000 TEU die größte Order in der Geschichte des Unternehmens abgegeben. Damit hat die Linienreederei seit Beginn des vergangenen Jahres zusammengerechnet 625.000 TEU geordert. 40 Prozent davon entfallen auf Kühlcontainer. Das Verhältnis von bestellter zu bestehender Containerflotte liegt damit bei rund 22 Prozent. Die Bestellung der Container erfolgt vor dem Hintergrund der im Zuge der Pandemie massiv auftretenden Containerknappheit.
Umlaufzeit verlängert sich um bis zu zehn Tage
Große Mengen von Containern sind für die Carrier nicht oder nur sehr eingeschränkt verfügbar wegen Fahrtverzögerungen und Ungleichgewichten in der Auslastung der Schiffe auf bestimmten Handelsrouten. Da sich die existierenden Container in langsameren Rotationen auf den Routen bewegen, brauchen die Carrier bei gleichbleibender Taktung der Schiffsabfahrten mehr Container für dasselbe Frachtvolumen. Rolf Habben Jansen konkretisierte, wie sich die Verzögerungen auf Hapag-Lloyd auswirken. Die normale Umlaufzeit eines Containers liege bei der deutschen Linienreederei normalerweise bei 50 Tagen, so der Vorstandsvorsitzende. Derzeit liege die Dauer wegen Hafenüberlastungen, Verzögerungen bei Terminals und beim Hinterlandtransport bei bis zu 60 Tagen. Infolge dieser Hemmnisse seien bei gleicher Transportmenge rund 20 Prozent mehr Container im Umlauf.
Neue Mega Carrier geordert
Trotz aller derzeitigen Hürden, hat Hapag-Lloyd im ersten Halbjahr 2021 einen Gewinnsprung hingelegt. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) knackte die Marke von 3,5 Milliarden US-Dollar (rund 2,9 Milliarden Euro). Um der steigenden Nachfrage und den strenger werdenden ökologischen Anforderungen nachzukommen, hatte Hapag-Lloyd vor kurzem sechs Großcontainerschiffe mit einer Stellplatzkapazität von jeweils mehr als 23.500 TEU bestellt. Die neuen Carrier verfügen über Motoren, die mit LNG angetrieben werden können, und werden von der südkoreanischen Werft Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering gebaut. Ab 2024 sollen sie sukzessive ausgeliefert werden.
Quelle: Hapag-Lloyd