Der Containerumschlag-Index des RWI und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) ist nach der aktuellen Schnellschätzung im Dezember um 1,9 Punkte erneut deutlich gefallen. Mit 134,1 liegt er 4,7 Punkte unter dem Höchststand vom September.
Die negativen Wirkungen der Handelskonflikte auf den Welthandel treten immer deutlicher zu Tage. Nachdem die Umschlagszahlen bisher vor allem in den Häfen an der Westküste der Vereinigten Staaten gesunken sind, sind sie nun auch in den chinesischen Häfen rückläufig. Daher musste der Index-Wert für November gegenüber der Schnellschätzung um 1,7 Punkte nach unten revidiert. Der Grund hierfür lag in den unerwartet ungünstigen Werten einiger chinesischer Häfen.
Basis der Schnellschätzung für November sind Angaben für 45 Häfen, die über 70 Prozent des im Index abgebildeten Umschlagsvolumens tätigen.
Zur Entwicklung des Index sagt RWI-Konjunkturchef Roland Döhrn: „Der Containerumschlag zeigt derzeit den stärksten Rückgang seit Herbst 2008, also seit der Großen Rezession. Der Handelskonflikt zwischen China und den USA schlägt sich mehr und mehr im Warenaustausch zwischen beiden Ländern nieder.“
Über den RWI/ISL-Containerumschlag-Index:
In den Index gehen die vom ISL im Rahmen seiner Marktbeobachtung fortlaufend erhobenen Angaben zum Containerumschlag in 83 internationalen Häfen ein, auf die rund 60 Prozent des weltweiten Containerumschlags entfallen. Da der internationale Handel im Wesentlichen per Seeschiff abgewickelt wird, lassen die Containerumschläge zuverlässige Rückschlüsse auf den Welthandel zu. Weil viele Häfen bereits zwei Wochen nach Ablauf eines Monats über ihre Aktivitäten berichten, ist der RWI/ISL-Containerumschlag-Index ein zuverlässiger Frühindikator der Entwicklung des internationalen Handels mit verarbeiteten Waren und damit auch der weltwirtschaftlichen Aktivität.
Quelle: RWI Essen
Grafik: RWI Essen
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