Weltweit wurden in den Seehäfen rund um den Globus im Oktober knapp 15,56 Millionen Standardcontainer (TEU) verladen. Das sind 0,6 Prozent mehr als im Vormonat September (15,46 Millionen TEU). Gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat betrug der Ladungszuwachs 5 Prozent. Diese Zahlen veröffentlichte der Datendienstleister Container Trades Statistics (CTS).
Erstaunlich positiv entwickelten sich vor allem die Mengen auf der Fernost-Europa-Route (westgehend) mit insgesamt knapp 1,48 Millionen TEU. Das entspricht einem Plus von 2,7 Prozent im Vergleich zu September und und ist weit mehr, als viele Marktteilnehmer prognostiziert haben. Normalerweise lassen die Volumina auf dieser Strecke im Oktober nach Ende der Hochsaison stets deutlich nach – um 5 Prozent oder auch mehr im Vergleich zum Vormonat, wie sich über die Jahre gezeigt hat. Dass es dieses Mal stattdessen einen Wachstumsschub gab, könnte darauf hindeuten, dass Importeure in Europa nach den Störungen der Lieferketten durch die Verlagerung der Schiffsdienste um die Südspitze Afrikas herum noch Nachholbedarf beim Lageraufbau haben.
So hat die dänische Marktforschungsfirma Sea-Intelligence berechnet, dass die durchschnittliche Transportdistanz pro Container über alle Fahrtgebiete hinweg um 17,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr angewachsen ist. Dieser Effekt erklärt, warum die globale Containerschiffsflotte trotz ihres starken Wachstums aufgrund von Neubauablieferungen um plus 10 Prozent in diesem Jahr weiterhin voll ausgelastet ist.
Auch Frachtraten behaupten sich
Auch die Frachtraten behaupten sich weiter auf einem erhöhten Level, nachdem die Linien zuletzt wieder Preisanhebungen im westgehenden Verkehr aus Fernost heraus durchsetzen konnten. Der Shanghai Index SCFI, der die Spotfrachten auf 13 Strecken ab China abbildet, liegt nach einem erneuten leichten Anstieg mit 2.256 Punkten mehr als doppelt so hoch als vor einem Jahr.
Wie sich jetzt zeigt, konnten die Carrier ihre angekündigten Preisanhebungen im Fernost-Europa-Verkehr Anfang Dezember etwa zur Hälfte durchsetzen – ein durchaus respektables Ergebnis. Laut Xeneta Shipping Index sprang die durchschnittliche kurzfristige Frachtrate für die Relation vergangene Woche auf 5.034 US-Dollar/FEU. Im November schwankte sie zwischen 4.000 und 4.100 Dollar/FEU. Angestrebt hatten die Carrier per 1. Dezember ein Niveau von 6.000 bis 6.200 Dollar/FEU.
Quelle: DVZ