Die französische Reedereigruppe CMA CGM zieht aus den Ereignissen im Golf von Oman Konsequenzen. Wie der Konzern mitteilte, werde für alle Trades mit Wirkung zum 5. Juli ein Kriegsrisikozuschlag (War Risk Surcharge, WRS) für Transporte in den Nahen Osten erhoben. Für US- und China-Verkehre gelte der Zuschlag ab dem 1. August in Höhe von 36 US-Dollar pro TEU.
CMA CGM begründet den Schritt damit, dass die Versicherungskosten für die Golfregion im Nahen Osten erheblich gestiegen seien. Der Aufschlag bezieht sich im Detail auf Transporte auf den Routen von und nach Oman, Katar, Bahrain, Vereinigte Arabische Emirate, Saudi-Arabien (Dammam und Al-Dschubail), Irak und Kuwait.
Auch von anderen Reedereien werden Kriegsrisikozuschläge für bestimmte Fahrtgebiete verlangt. Hapag-Lloyd beispielsweise hat erst kürzlich die Zahlungen für Exporte und Importe von und aus liberianischen Häfen erhöht. Diese betragen seit dem 17. Juni 100 Dollar pro TEU. Zudem müssen Kunden für Transporte in den jemenitischen Hafen Aden seit vergangenem Jahr 450 Dollar pro TEU bezahlen. „Aufgrund steigender Betriebskosten und um die Kontinuität der Dienste zu gewährleisten, prüfen wir die Notwendigkeit einer War Risk Surcharge für unsere Dienste zum und vom Arabischen Golf“, teilte Hapag-Lloyd auf Anfrage dem THB mit.
Paolo d’Amico, Vorsitzender der Internationalen Organisation unabhängiger Tankerbetreiber (Intertanko), sagte gegenüber dem Nachrichtendienst Bloomberg: „30 Prozent des Erdöls der Welt werden durch die Meerenge transportiert. Wenn die Gewässer unsicher werden, könnte die Versorgung der gesamten westlichen Welt gefährdet sein.“ Bloomberg zufolge müssen Schiffsbetreiber pro Supertanker und Fahrt in den Persischen Golf 185.000 Dollar WRS zahlen.
Quelle: THB
Foto CMA CGM
