Der Containerumschlag-Index des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) ist nach der aktuellen Schnellschätzung im August mit saisonbereinigt 124,7 Punkten um 1,3 Punkte gegenüber dem Vormonat gestiegen. Der Anstieg gehe vor allem auf den Containerumschlag in chinesischen Häfen zurück, heißt es seitens der Forschenden. In vielen anderen Weltregionen sei er zurückgegangen. Vor einem Jahr lag der Wert bei 123,9 Punkten.
Der Anstieg geht vor allem auf den Containerumschlag in chinesischen Häfen zurück. Dort verzeichnete der Index eine Zunahme zum Vormonat um 3,7 auf 143,0 Punkte. In China bewegen sich die Werte bereits seit März auf hohem Niveau mit einem vorläufigen Höhepunkt im August.
In vielen anderen Weltregionen und hier vor allem in Europa sei der Umschlag zurückgegangen, teilen die Forscher mit. In den wichtigsten europäischen Nordseehäfen sank der Index im August im Vergleich zum Vormonat merklich um 4,7 auf 103,1 Punkte. Einen so niedrigen August-Wert gab es zuletzt im Jahr 2016. „Für Europa zeichnet sich auch im dritten Quartal ein schwacher Außenhandel ab“, sagt RWI-Konjunkturchef Torsten Schmidt.
Das bestätigen auch die Umfragen unter den deutschen Exporteuren. Deren Stimmung hat sich weiter verschlechtert. Die vom Ifo Institut abgefragten Exporterwartungen der Hersteller fielen von minus 6,5 Punkten im August auf minus 11,3 Punkte im September. Das ist der schlechteste Wert seit drei Jahren. „Die Ausfuhr in alle wichtigen Regionen ist gegenwärtig rückläufig“, sagt Umfrageleiter Klaus Wohlrabe.
Demnach rechnen nur die Hersteller von Lederwaren und Möbeln sowie einige Betriebe der Nahrungsmittelindustrie mit einem Zuwachs – alle anderen Branchen erwarten eher einen Rückgang in den kommenden drei Monaten. Im August aufgekeimte Hoffnungen auf Zuwächse in der Chemiebranche sind wieder verflogen. Auch die Automobilhersteller sind etwas skeptischer geworden.
Quellen: RWI/ISL, DVZ
