„Alles – nur kein Standard“, lautet das Motto bei der Bremer CHS Container Group. Seecontainer machen zwar das Brot- und Buttergeschäft des 1987 gegründeten Unternehmens aus, das jedoch mit Spezialcontainern für die unterschiedlichsten Anwendungsbereiche auch „Landratten“ anspricht. Ob Bundeswehr, Universität, Uni-Klinik, Forschungsinstitut oder Konzern, ob Kita, Kantine, Schule und Flüchtlingsunterkunft: 400 spezialangefertigte Stahlboxen, die kombiniert und gestapelt werden können, aber nicht seetauglich sind, verlassen jährlich die Hallen.
„Menschen bringt man nicht in Containern unter. Das macht man nur mit Waren und Gütern“, sagt Carsten Leopold, der in diesem Zusammenhang ausschließlich von Raumelementen spricht. Er ist einer der Chefs und Gesellschafter der CHS Container Group. Die Bundeswehr ist traditioneller Kunde des Bremer Unternehmens, das neben Spezialcontainern sowie See- und Lagercontainern auch Event-Container im Programm hat. Fürs Militär bestimmt ist auch das sogenannte Betreuungspaket 300 – bestehend aus zwei Raumelementen für 300 Soldaten. Der Inhalt der beigefarbenen Box: Geschirr, Bücher, Grillausstattung, Theke, Billardtisch und vieles mehr.
Wert der Spezialcontainer geht schnell in
die Hunderttausende
In der riesigen Halle 3 von CHS werden hochempfindliche Komplett-Labors und ganze Holz- oder Metallwerkstätten in die Stahlboxen installiert. Andere werden mit Kransteuerungselementen, Notstromaggregaten für Offshore-Plattformen oder Pumpensystemen für Biogasanlagen ausgestattet. „Das Einzige, was diese Spezialcontainer noch mit dem Container gemein haben, sind acht Ecken“, sagt Leopold. Der Wert geht schnell in die Hunderttausende Euro.
Die Firmensparte CHS Container Handel trug 2015 mit 29,8 Millionen Euro deutlich mehr als die Hälfte zum Gesamtumsatz der Gruppe (42,3 Millionen Euro) bei. Pro Jahr werden zwischen 12.000 und 15.000 Seecontainer gehandelt. Viele werden für ein zweites Leben repariert und ausgebessert, andere neu aus China beschafft. „Die wirtschaftliche Nutzungsdauer eines Trockencontainers beträgt heute im Durchschnitt zwischen 12 und 16 Jahren“, sagt Stefan Dühring, Global Head of Logistics der kürzlich von Maersk übernommenen Reederei Hamburg Süd. Nicht Seewasser und Korrosion, sondern vor allem das Handling – Laden, Beladen, Stapeln – setzt dem Container zu.
Entsprechend der Nutzungsdauer müsse jährlich etwa ein Zwölftel bis ein Sechzehntel der Hamburg-Süd-Container ausgetauscht werden. „Die überwiegende Anzahl der Container wird verkauft, der restliche Teil verschrottet“, sagt Dühring. Die Preise schwanken. In den letzten zwölf Monaten pendelten sie für einen 20-Fuß-Container von etwa 1350 Dollar bis über 2000 Dollar. Der Preis für die 40-Fuß-Box liegt um etwa 70 Prozent darüber. Ein 40-Fuß- Kühlcontainer ist mit etwa 16.000 Dollar deutlich teurer.
Quelle: dpa
Fotos und Abbildung: © CHS Container Group