Der Schifffahrts- und Logistikkonzern Maersk und das IT-Unternehmen IBM gründen ein Blockchain-Joint-Venture. Ziel des neuen Unternehmens sei es, die Branche auf einer offenen, globalen Cloud-Plattform für die Digitalisierung des Handels zusammenzuführen. Die neue Handelsplattform für die Containerschifffahrt soll alle Akteure in der internationalen Lieferkette miteinander verbinden und dazu beitragen, globale Handelsbarrieren abzubauen. Zu ersten Dienstleistungen, die angeboten werden sollen, zählen der digitale Austausch von Dokumenten über Unternehmensgrenzen hinweg sowie die Echtzeit-Überwachung von Supply Chains.
Mithilfe der Blockchain-Technologie sollen Prozesse sicherer, effizienter und transparenter gestaltet sowie Transportkosten gesenkt werden. Nach Abschluss der Testphase solle eine vollständig offene Plattform zur Verfügung stehen, auf der alle Akteure der globalen Lieferkette teilnehmen können und die Wertschöpfung gesteigert werden kann. Nach Angaben von IBM werden die Kosten des Welthandels auf 1,8 Billionen Dollar pro Jahr geschätzt. Durch effizientere Prozesse könnten rund 10 Prozent davon eingespart werden.
Die Cloud-Plattform werde derzeit von einer Reihe ausgewählter Partner getestet, um intelligentere Prozesse für den Handel zu entwickeln, teilt IBM mit. Dazu zählten etwa General Motors, Procter and Gamble, Agility Logistics und PSA International. An Pilotversuchen hatten bereits namhafte Verlader wie Dupont, Dow Chemical und Tetrapak teilgenommen, beteiligt waren darüber hinaus auch der Hafen Houston und die Rotterdamer Hafenverwaltung sowie verschiedene Zollbehörden.
Blockchain-Technologie fördert neue Geschäftsmodelle
Als „Meilenstein“ in den strategischen Bemühungen von Maersk, die Digitalisierung des Welthandels voranzutreiben, bezeichnete Vincent Clerc, Chief Commercial Officer des dänischen Schifffahrts- und Logistikkonzerns, das Blockchain-Joint-Venture mit IBM, das er künftig als Vorstandsvorsitzender führen wird. Bridget van Kralingen, Senior Vice President von IBM Global Industries, Solutions and Blockchain zeigte sich überzeugt, dass die Blockchain-Technologie neue Geschäftsmodelle fördern und eine wichtige Rolle bei der Entwicklung intelligenterer Unternehmen spielen kann. Heutzutage würden „Unmengen an Ressourcen“ durch ineffiziente und fehleranfällige manuelle Prozesse verschwendet, erklärte Michael J. White, ehemaliger Präsident von Maersk Line in Nordamerika und künftiger CEO des neuen Gemeinschaftsunternehmens. Er attestiert der Schifffahrtsbranche einen erheblichen Bedarf an Effizienzsteigerungen, weist aber zugleich auf die Chancen hin, die sich aus einem strafferen, standardisierten Informationsfluss mit digitalen Lösungen ergeben würden.
Quellen: IBM, Maersk
Foto: © Maersk