Der Autobauer VW setzt für Fahrzeugtransporte zwischen Europa und Nordamerika in Zukunft zwei mit Flüssigerdgas (LNG – Liquified Natural Gas) angetriebene Frachtschiffe ein. Die beiden LNG-RoRo-Carrier werden ab 2019 von der Reederei Siem Car Carriers gechartert und dann zwei der neun herkömmlichen, mit Schweröl angetriebenen Frachtschiffe ersetzen. Diese verkehren exklusiv für den Volkswagen-Konzern in einem Rundlaufkonzept im Nordatlantik für die Märkte Kanada, USA, Mexiko und Europa. Darüber hinaus will VW seine Fahrzeug- und Materiallogistik in Europa künftig verstärkt vom Lkw auf emissionsärmere Verkehrsträger wie das Schiff verlagern.
Die LNG-betriebenen Schiffe sind jeweils rund 200 Meter lang, etwa 36 Meter breit und können circa 4500 Fahrzeuge transportieren. Damit verfügen sie über vergleichbare Fahrzeugkapazitäten wie die konventionell angetriebenen Überseefrachtschiffe. Flüssigerdgas reduziert nach VW-Angaben den Kohlendioxid-Ausstoß (CO2) um bis zu 25 Prozent, die Stickoxid-Emissionen (NOx) um bis zu 30 Prozent, Rußpartikel (PM) um bis zu 60 Prozent und die Schwefeloxid-Emissionen (SOx) um bis zu 100 Prozent. Zusätzlich würden die Emissionen durch den Dual-Fuel-Schiffsmotor mit Direkteinspritzung sowie einer Abgasnachbehandlung verringert.
VW prüft Einsatz von LNG-RoRo-Carriern auch
auf weiteren Strecken
„Im Vergleich mit anderen Verkehrsträgern ist die Schifffahrt eine der effizientesten Transportmöglichkeiten“, sagt Thomas Zernechel, Leiter der Konzernlogistik von VW. „Die Volkswagen-Konzernlogistik transportiert bereits die Hälfte ihres Fahrzeugvolumens auf dem Seeweg.“ Der weitere Einsatz von LNG-betriebenen Fahrzeugcarriern werde auch auf anderen Strecken geprüft, sofern die dafür erforderliche Infrastruktur vorhanden sei. Alternative und umweltfreundliche Transportmöglichkeiten nutzt VW auch im Bereich der Materiallogistik: So werde etwa Material aus der Türkei für das Volkswagen-Werk Autoeuropa in Palmela/Portugal bereits seit Ende 2015 nicht mehr per Lkw, sondern per Schiff von Izmir nach Lissabon versendet. Durch die Verlagerung des Transports von der Straße auf den Seeweg würden jährlich 240 Tonnen CO2 eingespart.
Quelle und Foto: Volkswagen AG