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Studie sieht hohes Potenzial für LNG
Veröffentlicht am 23.02.2019

Laut einer Analyse des Energiekonzerns Shell hat verflüssigtes Erdgas (LNG) ein hohes Potenzial, bei Schiffen und schweren Lkw den Ausstoß von Treibhausgasen zu senken. So könnten sich allein in der Schifffahrt die Emissionen von Treibhausgasen pro Jahr um 132 Millionen Tonnen reduzieren.

Dabei gehen die Autoren der Studie, die Shell zusammen mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der TU Harburg entwickelt hat, davon aus, dass bis dahin 6.000 vor allem größere Schiffe mit verflüssigtem Erdgas angetrieben werden. Kreuzfahrtschiffen und Fähren komme hierbei eine Pionierfunktion zu, der LNG-Einsatz in der Containerschifffahrt werde sich dynamisch entwickeln.

LNG verursacht, verglichen mit Diesel, bis zu 25 Prozent weniger Kohlendioxid, 90 Prozent weniger Stickoxid und kaum noch Feinstaub und Schwefel. LNG nimmt nach der Verflüssigung bei minus 162 Grad Celsius nur noch den 600. Teil seines Gasvolumens ein. Außerdem lässt es sich sowohl unmittelbar als Treibstoff verwenden als auch in die Gasnetze einspeisen. Die USA dringen auf den Bau eines LNG-Importterminals in Deutschland, um verflüssigtes Erdgas in den größten europäischen Gasmarkt zu exportieren.

Gashandel wächst bis 2040 um zwei Drittel

Eine Annahme der Studie ist es zudem, dass der weltweite Gashandel bis 2040 um rund zwei Drittel wächst und über 80 Prozent dieses Zuwachses über LNG abgedeckt werden. Der LNG-Anteil am insgesamt verbrauchten Erdgas steige damit auf 14 Prozent. Gegenwärtig sind es 8 bis 9 Prozent.

Im vergangenen Jahr hatte Shell davor gewarnt, dass es aufgrund steigender Nachfrage Mitte der 20er-Jahre zu Engpässen in der LNG-Versorgung kommen könnte, sollten nicht bald die Weichen für neue Produktionsanlagen gestellt werden. Die Zahl der Flüssigerdgas importierenden Länder habe sich seit dem Jahr 2000 vervierfacht. Gegenwärtig sind noch asiatische Länder die Treiber des Wachstums. Die größten Importländer sind Japan, China und Südkorea, aber auch in Europa wächst das Interesse an LNG.

Mehrere deutsche Häfen bemühen sich, Standort eines neuen LNG-Importterminals zu werden. Als mögliche Kandidaten nannte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier Brunsbüttel, Wilhelmshaven und Stade. Es gibt aber auch Kritik an den LNG-Vorhaben. Umweltverbände und Bürgerinitiativen monieren, dass beispielsweise in Stade voraussichtlich Fracking-Gas aus den USA genutzt würde – ohne Abwägung aller öffentlichen Interessen.

BU: Ein schwimmender LNG-Terminal in Wilhelmshaven soll im Jahr 2022 starten

Quelle: THB
Rendering: Uniper

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