Niedersachsen Ports errichtet in Emden zusammen mit FlowGen, einem Schweizer Start-up-Unternehmen, die erste in einem deutschen Seehafen betriebene Container-Windkraftanlage. Das Besondere ist, dass sie Windkraft, Photovoltaik, Batteriespeicher und Pkw-Lademöglichkeit in einer Lösung vereint. Derzeit wird die Anlage wird im Zuge des EU-geförderten INTERREG-Projekts REDIIPorts im Hafen getestet.
„Wenn man bedenkt, was die Anlage alles bietet, ist sie wie das Schweizer Taschenmesser unter den Windkraftanlagen“, sagt Thomas Tröster, Teamleiter Elektrotechnik bei Niedersachsen Ports (NPorts) in Emden. Er und sein Team-Kollege Jens Kampen haben das REDIIPorts-Projekt von Anfang an begleitet. REDIIPorts steht dabei für „Renewable Energy Development and Intelligent Implementation in Ports“. Wie man nachhaltig im Emder Hafen Strom generieren kann, ist schon lange ein Thema der beiden. Nachdem der Fokus auf Kleinstwindkraftanlagen lag, stellten sie allerdings fest: Da geht noch mehr!
Mehr Leistung verspricht eine Container-Windkraftanlage (Container-WKA). „Wir wollen technische Möglichkeiten ausschöpfen, die kostengünstig, einfach umzusetzen und trotzdem ertragreich sind. Wind haben wir in Emden mehr als genug, deswegen sind die Container-WKA ideal. Schon am Wochenende nach der Installation der Anlage hat ihre Leistung unsere Erwartungen übertroffen“, berichtet Jens Kampen.
Zwei Windräder stehen diagonal zueinander auf einem handelsüblichen Container. Außerdem ist der Container mit PV-Anlagen, Batteriespeicher und PKW-Ladeinfrastruktur ausgestattet. Die Rotorblätter und der Mast der Windräder bestehen aus leichten und robusten Komposit-Materialien. „Besonders ist, dass wir dieses Projekt mit vergleichsweise wenig Aufwand und geringen Kosten umsetzen konnten“, so Jens Kampen.
Kleine Anlage – hoher Ertrag
Teamleiter Thomas Tröster führt aus: „Container-WKA sind kleine Anlagen mit hohem Ertrag. Über 45.000 kWh Strom im Jahr sollen durch die Anlage nutzbar gemacht werden. Damit können wir problemlos das Hauptgate zum Hafen und die zugehörigen Räumlichkeiten betreiben sowie den Parkplatz beleuchten. Den Rest speisen wir in unser Netz ein.“
Um Häfen klimafreundlicher zu gestalten, grünen Strom zu erzeugen und Emissionen einzusparen, sei es wichtig, einen ganzheitlichen Blick für Möglichkeiten der erneuerbaren Energien zu haben, so Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG. Er fügt an: „Kleinformatige Lösungen sind optimal, um Ideen wie diese hier auszuprobieren. Alle innovativen Lösungen, die uns nach vorne bringen, begrüßen wir bei NPorts – ob klein oder groß. Der Hafen Emden bietet hierfür günstige Windverhältnisse und ist bestens geeignet.“
Quelle: NPorts