Methanol kann ein wichtiger Baustein für eine klimafreundliche Schifffahrt sein. Das zeigt eine aktuelle Studie, die das Öko-Institut im Auftrag des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu) erstellt hat. Dafür untersuchten vier wissenschaftliche Autoren, ob die Vorteile von Methanol gegenüber anderen derzeitigen fossilen Schiffskraftstoffen überwiegen. Als Treibstoff kann Methanol darüber hinaus weitaus unkomplizierter genutzt werden als beispielsweise Ammoniak oder Wasserstoff.
So bietet der Analyse zufolge aus Sonnen- und Windenergie gewonnenes E-Methanol viele Vorteile, insbesondere im Vergleich zu fossilen Treibstoffen wie Diesel, Schweröl und LNG. Sollte beispielsweise eine Leckage auftreten, hat Methanol die Eigenschaft, sich sehr schnell im Wasser aufzulösen. Dämpfe, die in die Luft gelangen, würden ebenfalls sehr schnell zerstreut. „Es gibt bereits Sicherheitsrichtlinien für Methanol in der Schifffahrt, ebenso wie Erfahrungswerte von Schiffen, welche bereits mit Methanol betrieben werden“, heißt es seitens des Nabu. Die Gefahren für maritime Ökosysteme seien überschaubar und deutlich geringer im Vergleich zu heutigen Treibstoffen oder auch Ammoniak.
Im Februar hat die Klassifikationsgesellschaft DNV eine erhöhte Auftragsdynamik für Schiffsneubauten mit Methanol-Antrieb erfasst. Allein Maersk, Nummer zwei im weltweiten Ranking der großen Containerlinienreeder, hat insgesamt 19 Boxcarrier geordert, die mit Methanol fahren können. Die Neubauten sollen ab 2025 in Dienst gestellt werden und ältere Schiffe der Maersk-Flotte ersetzen.
„Grünes Methanol ist ein klima- und gleichzeitig umweltfreundlicher Treibstoff. Allerdings ist sehr viel regenerativer Strom erforderlich, um die nötige Menge herzustellen“, kommentiert Nabu-Schifffahrtsexperte Sönke Diesener. Anders als in anderen Branchen führe in der Schifffahrt allerdings kein Weg an E-Fuels vorbei. Diesener: „Um die E-Fuels möglichst schnell in den Markt zu bringen, müssen die internationalen Vorgaben zur Begrenzung der Klimawirkung in der Schifffahrt zeitnah angepasst und Preisunterschiede zu fossilen Treibstoffen, etwa über einen CO2-Preis, möglichst schnell ausgeglichen werden.“ Die Internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO) dürfe die Chance nicht verpassen, dieses Jahr Klimaneutralität bis 2050 zu beschließen und eine wirksame Bepreisung der Treibhausgasemissionen auf den Weg zu bringen.
Quellen: Nabu, THB