Der Energiekonzern Uniper sondiert Möglichkeiten, grünen Wasserstoff in komprimierter Form mithilfe der sogenannten „H2Neo“-Transportschiffe von Provaris nach Deutschland zu importieren. Dazu wurde eine Absichtserklärung mit dem auf die Entwicklung von integrierten Wasserstoff-Lieferketten für regionale Märkte in Europa und Asien spezialisierten Unternehmen unterzeichnet.
„Die Verdichtung von Wasserstoff bietet ein flexibles und energieeffizientes Transportmodell für die regionale Versorgung und Befüllung der Gasleitungen mit grünem Wasserstoff als eine alternative Lösung zur Unterstützung Deutschlands bei seinen Maßnahmen im Hinblick auf die Dekarbonisierung der Industrie und die Energiesicherheit“, heißt es in der Mitteilung von Provaris Energy. Uniper evaluiere verschiedene Optionen für den Import und Einsatz von Wasserstoff entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von Produktion über Handel, Transport und Speicherung bis zum Vertrieb. „Mit unserem Fokus auf die Entwicklung regionaler Lieferketten schaffen wir ein praxisorientiertes und relevantes Versorgungsmodell und bieten damit entsprechende Flexibilität“, erklärt Martin Carolan, Managing Director und CEO von Provaris.
Die „H2Neo“-Druckwasserstoff-Transporter sollen den Angaben zufolge über eine Ladekapazität von 26.000 Kubikmetern (430 Tonnen) verfügen. Der Abschluss der Prototypentests ist für das erste Quartal dieses Jahres avisiert, der Erstbetrieb für 2027. Bereits 2025 soll mit „H2Leo“ zudem ein schwimmender Druckgasspeicher mit einer Kapazität für zunächst 300 bis 600 Tonnen Wasserstoff einsatzbereit sein.
Uniper arbeitet derweil weiter daran, den Nordwesten Deutschlands zur Drehscheibe für nachhaltige Energieträger zu machen. Der Konzern spricht dabei vom „Energy Transforma tion Hub Nordwest“ (ETHNw). Am Standort Wilhelmshaven und in der Region sind dafür Großinvestitionen in Projekte zur Erzeugung von grünen Gasen und erneuerbaren Energien in Planung, darunter ein Großelektrolyseur auf dem ehemaligen Kraftwerksgelände in Wilhelmshaven und ein Ammoniak-Importterminal in der Nähe des schwimmenden LNG-Terminals an der Jade.
Quelle: Uniper/THB