Leinen los für das bundesweit erste Kompetenzzentrum Green Shipping im niedersächsischen Leer und Elsfleth: Mit einem Netzwerk aus Wissenschaft und Wirtschaft will die maritime Branche den Kurs verstärkt Richtung Nachhaltigkeit setzen – für eine umweltfreundlichere Seeschifffahrt und Hafenwirtschaft. Zu den Zielen zählen unter anderem die Entwicklung von innovativen Schiffsantrieben und die Verringerung von Emissionen in der Seeschifffahrt. Das Kompetenzzentrum Green Shipping ist an zwei Standorten angesiedelt: In Leer beim Maritimen Kompetenzzentrum (MARIKO), in Elsfleth beim Maritimen Cluster Norddeutschland (MCN). Mit der Hochschule Emden-Leer und der Jade-Hochschule gibt es an beiden Standorten leistungsstarke Partner für Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der nachhaltigen Gestaltung der Schifffahrt.
Green Shipping: Bessere Filteranlagen für ein besseres Klima
„Der Bedarf ist groß, viele innovative Projekte haben bisher nur Pilotcharakter“, sagte Präsident Alfred Hartmann vom Verband Deutscher Reeder (VDR) anlässlich der Eröffnung vom Kompetenzzentrum Green Shipping im September 2015. Für die Reeder allein wären Investitionen für Forschung kaum zu schultern. Neben dem Klimaschutz und der Verringerung des Schadstoffausstoßes von Schiffen geht es für den VDR-Präsidenten beim Thema Nachhaltigkeit in der Seeschifffahrt auch um die Einhaltung neuer internationaler Vorschriften, etwa durch den Einbau von Reinigungsanlagen für sogenanntes Ballastwasser, das auf See abgelassen wird und das Ökosystem Meer belastet. Derzeit suchen Reedereien nach neuen Filteranlagen, die den strengen US-Vorschriften entsprechen.
Zentrum soll maritime Kompetenz in Niedersachsen bündeln
„Die Seeschifffahrt ist der größte Verkehrsträger der Weltwirtschaft“, sagte Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies. „Mit dem neuen Kompetenzzentrum leisten wir einen wichtigen Beitrag dafür, das Thema Umweltschutz in der Schifffahrt fest zu verankern und verbinden dies gleichzeitig mit dem Thema Wirtschaftlichkeit.“ Ziel sei es, die Zukunftsfähigkeit der Schifffahrt, der Häfen und der Werftindustrie zu sichern sowie die maritime Kompetenz im Bundesland Niedersachsen zu bündeln. Ein zentrales Anliegen ist nach Angaben des Ministers, eine leistungsfähige LNG-Infrastruktur an der Küste Niedersachsens aufzubauen. LNG steht für Liquefied Natural Gas (Flüssigerdgas), das nach dem Willen der Europäischen Union bis 2030 in allen wichtigen europäischen Häfen verfügbar sein soll.
Quellen: dpa / Nds. Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr
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