Nicht erst seit diesem Jahr sind Klimaschutz, Energiewende und Versorgungssicherheit in Deutschland je in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung gerückt. Das Problem bisher: Deutschland müsste für eine CO₂-neutrale Energieversorgung derzeit rund 80 Prozent der benötigten Energie importieren. Abhilfe verspricht grüner Wasserstoff. Die Initiative Energy-Hub Port of Wilhelmshaven will Wilhelmshaven als Energiestandort für Gas und regenerative Energie voranbringen. Dafür hat sie jetzt die Ergebnisse einer umfangreichen neuen Studie vorgestellt.
Durchgeführt wurde die Untersuchung „Industrielles Wasserstoffcluster Wilhelmshaven“ von der Deutschen Energie-Agentur (Dena) in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IST. Sie belege, dass „großes Potenzial für die Energieversorgung der Zukunft in den maritimen Aspekten einer nationalen Wasserstoffstrategie liegt“, heißt es in einer Pressemitteilung. So entstehen mit Blick auf den Ausbau erneuerbarer Energien ambitionierte Elektrolyseursprojekte in Küstennähe. Folglich werden Häfen als Importvektor für Wasserstoff zu einem wichtigen Baustein der Energiewende. Gleichzeitig brauche es mit dem Wandel zur Elektrifizierung von Anwendungen und dem Import von Wasserstoff und Derivaten einen neuen Ansatz zur Versorgungssicherheit. Schon 2030 könnte die Hälfte der gesamten Wasserstoffversorgung Deutschlands über Wilhelmshaven gehen.
Dena identifiziert Synergien
Außerdem identifiziert die Studie Synergien zwischen einzelnen Unternehmensprojekten rund um den Standort Wilhelmshaven, bettet sie in ein übergeordnetes Gesamtkonzept ein und leitet Handlungsempfehlungen für die Wasserstoffstrategie ab. Alle Erkenntnisse stellt der Energy-Hub Port of Wilhelmshaven in einer Broschüre zur Verfügung. „An der Küste wissen wir, wie wichtig Leuchttürme sind. Wilhelmshaven kann so ein Leuchtturm für die Energiewende sein und nicht nur regional, sondern auch international mit guten Ideen vorangehen. Dieses Potenzial ergreifen wir gemeinsam“, sagt Uwe Oppitz, Sprecher Energy-Hub Port of Wilhelmshaven und Geschäftsführer des an der Initiative beteiligten Unternehmens Rhenus Ports.
In der Initiative Energy-Hub Port of Wilhelmshaven haben sich 15 Unternehmen aus Wilhelmshaven und der weiteren Region mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Wilhelmshaven mbH zusammengeschlossen. Die Initiative soll die Potenziale der Region zur Etablierung eines Wasserstoff-Clusters identifizieren und heben. Denn Wilhelmshaven soll zur Wasserstoffhauptstadt Deutschlands werden. Ziel ist es, einen Austausch mit Unternehmen der gesamten potenziellen Wasserstoff-Wertschöpfungskette – vom Import, der Erzeugung, der Speicherung, dem Transport bis hin zum Verbrauch – zu führen.
Quelle: Energy-Hub Port of Wilhelmshaven