Mit 15 Partnerunternehmen und Unterstützung der Wirtschaftsförderung Wilhelmshaven hat die Deutsche Energie-Agentur (Dena) gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik IST über 6 Monate Analysen zum Thema Wasserstoff in der Region Wilhelmshaven durchgeführt. Jetzt hat die Dena das Standortkonzept zum „Energy-Hub Port of Wilhelmshaven“ veröffentlicht.
Die Analyse verfolgte das Ziel, ein gemeinschaftliches Konzept für die Region Wilhelmshaven zu entwickeln, das die Energiewende in Deutschland voranbringt und Perspektiven für die Wertschöpfung vor Ort aufzeigt. Das Konzept beschreibt einen beschleunigten Transformationspfad für die Region Wilhelmshaven als integrierte, klimaneutrale Drehscheibe für erneuerbare Energien und klimafreundlichen Wasserstoff – den „Energy Hub Port of Wilhelmshaven“.
Das Standortkonzept betrachtet die Integration der Region Wilhelmshaven in überregionale Infrastrukturen und ihre Bedeutung für die nationale Energieversorgung in einer klimaneutralen Zukunft. Die Analyse der Energie- und Stoffströme der Wasserstoffprojekte deckt die enormen Synergiepotenziale zwischen den Industrieprojekten in der Region Wilhelmshaven auf und schafft die Voraussetzungen für ein gemeinsames Auftreten des Standorts.
Die Hälfte des Wasserstoffbedarfs könnte durch den Energy Hub gedeckt werden
„Wilhelmshaven kann ein Leuchtturm der Energiewende sein – sowohl regional als auch international“, kommentiert Uwe Oppitz, Sprecher der Initiative. Das Zentrum des Hubs bilden zahlreiche Wasserstoffprojekte der beteiligten Unternehmen. Sie nutzen die Vorteile des Hafens mit den bereits erschlossenen Industrieflächen und sehr guter nautischer Erreichbarkeit. „Über den Hafen kann schon in wenigen Jahren Wasserstoff in Form von Ammoniak und synthetischem Methan in großen Mengen per Seeweg importiert werden“, so ein Ergebnis der Standortanalyse. Mit der bestehenden Infrastruktur und Logistikkapazität könnten auch weitere Power-to-Liquid-Produkte z. B. für die Chemieindustrie und den Flugverkehr importiert werden. Der Energy Hub werde damit ein Schlüsselstandort für den Import von Wasserstoffderivaten und beschleunigt den Hochlauf einer internationalen Wasserstoffwirtschaft in Europa, heißt es weiter. Neben dem Import wird auch lokal produziert: Es sind bis 2030 Elektrolyseure mit einer Gesamtleistung von 1,1 Gigawatt geplant. So könnten durch Eigenerzeugung und Import über 50 Prozent des deutschen Wasserstoffbedarfs im Jahr 2030 durch den Energy Hub gedeckt werden.
Das Standortkonzept können Sie hier herunterladen.
Quelle: Dena