Für die Spedition Weets spielt Wilhelmshaven eine immer größere Rolle. Dazu trägt vor allem die entspannte Lkw-Abfertigung bei.
„Die Abfertigung am JadeWeserPort läuft wesentlich unkomplizierter als in den anderen deutschen Seehäfen und den Westhäfen“, sagt Manfred Janßen, Abteilungsleiter Containerverkehre bei der mittelständischen Spedition Weets mit Hauptsitz in Emden. Sein Stellvertreter Ingo Ruben ergänzt: „Wir haben hier eine direkte Zufahrt von der Autobahn, für die Lkw-Fahrer gibt es genügend Parkplätze. Das Personal auf dem Terminal ist kompetent und hilft Fahrern wie Disponenten schnell, eine Lösung zu finden, wenn es doch mal Probleme geben sollte.“ Einig sind sich die beiden Kollegen besonders in einem Punkt: „Der Umgang am JadeWeserPort ist immer menschlich und sehr kollegial!“
Janßen und Ruben wissen, wovon sie sprechen. Für die Weets-Gruppe schicken sie täglich über 200 Lkw mit Containern auf die Straße, vorwiegend im Vor- und Nachlauf zu den Seehäfen. Somit haben sie natürlich gute Vergleichsmöglichkeiten. „Die Wege zu vielen Terminals sind ständig überlastet. Das macht die Anfahrt extrem zeitaufwendig“, beklagt Janßen. „Die Infrastruktur ist mit dem ständig steigenden Containeraufkommen einfach nicht mitgewachsen.“
Schon frühzeitig hat sich Weets mit seinen heute rund 500 Beschäftigten zu einem vielseitigen Logistikdienstleister entwickelt, der auch auf die Bahn und auf Binnenschiffe setzt. Nachhaltigkeit spielt dabei eine große Rolle. „Wir versuchen, jeden Container im kombinierten Verkehr zu befördern“, betont Ruben. Das geht natürlich nicht immer, und so setzt die Spedition schon seit über fünf Jahren auch Lkw ein, die mit Bio-Flüssiggas (LNG) angetrieben werden.
Doch zurück zum JadeWeserPort: Weets hat täglich Lkw-Gestellungen mit Start und Ziel Wilhelmshaven. Für einen Großkunden aus dem Automotive-Bereich beispielsweise werden in einem perfekten Zusammenspiel auch die Bahnverbindungen genutzt. So erreichen Leercontainer Wilhelmshaven auf der Schiene, werden von den Weets-Fahrern per Lkw abgeholt und dem Kunden zugestellt. Nach der Beladung kommen sie als Vollcontainer zurück auf den JadeWeserPort-Bahnhof und reisen dann wieder auf der Schiene Richtung Empfänger.
„Der Fahrermangel ist für uns eine genauso große Herausforderung wie für andere Unternehmen der Branche auch“, berichtet Firmengründer und Geschäftsführer Jakob Weets. „Allerdings bilden wir seit über 20 Jahren eigene Fachkräfte aus – so können wir jedes Jahr zwei bis fünf Berufskraftfahrer und -fahrerinnen für uns gewinnen.“ Für dieses erfolgreiche Konzept hat Weets im Herbst 2020 von der Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg das Siegel „Top Ausbildung“ erhalten.
Sollte es künftig doch einen Engpass beim Fahrpersonal geben, denkt Weets bereits weit voraus: Erst kürzlich hat die Spedition am Forschungsprojekt „Truckpilot“ für autonom fahrende Lkw auf einem Hamburger Terminalgelände teilgenommen. „Fahrerlose Lkw könnten wir uns auch sehr gut auf dem JadeWeserPort vorstellen, vor allem auf dem Weg aus dem Logistikzentrum eines unserer Wilhelmshavener Großkunden auf das Terminal“, sagt Jakob Weets. „Die Teilnahme an dem Projekt war eine sehr gute Erfahrung für uns, übrigens auch für unsere Fahrer. Alles lief reibungslos ab.“
Mehr als künftige autonome Lkw beschäftigen die Containerexperten Janßen und Ruben freilich das Tagesgeschäft und die Situation in vielen Seehäfen. „Das fordert uns schon sehr“, betonen sie unisono. „Aber wir haben bereits bemerkt, dass immer mehr Kunden aufgrund der herausfordernden Situation auf anderen Terminals auf den JadeWeserPort umschwenken – sehr zu unserer Freude!“
Dieser Artikel ist in der 15. Ausgabe des TIEFGANGs erschienen, dem Kundenmagazin des JadeWeserPort. Hier können Sie alle Ausgaben herunterladen.
Foto: Weets