Logistikunternehmen weltweit haben in diesem Frühjahr schwer mit Verzögerungen bei den Hafenhinterlandverkehren zu kämpfen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse der Welthafenorganisation IAPH. Dafür hat die Interessensvertretung über ein Jahr lang die Ergebnisse ihres regelmäßig erhobenen Port Economic Impact Barometers untersucht. Startpunkt der Untersuchung war der Beginn der Pandemie im April 2020.
Wie die Daten zeigen, waren die Hinterlandverkehre vor rund einem Jahr mit Verhängung der Lockdowns stark aus dem Takt geraten. Bis zum Herbst letzten Jahres hatte sich die Situation jedoch wieder weitestgehend eingependelt und normalisiert – leider nur zweitweise. Denn seitdem haben sich die Bedingungen wieder spürbar verschlechtert. So klagte Ende April 2021 fast jeder fünfte Hafen über Verzögerungen bei den Lkw-Verkehren. Ein Viertel der Häfen hat Probleme bei den Hinterlandverkehren auf der Schiene und sogar 27 Prozent bei den Binnenschiffsverkehren.
Containerknappheit als eine Folge
Auch in Deutschland hat die angespannte Lage in den vergangenen Wochen für einigen Frust gesorgt. Eine Folge der Verzögerungen beim Hinterlandverkehr ist beispielsweise die akute Containerknappheit. Sie führte unter anderem dazu, dass beispielsweise die Hamburger Linienreederei Hapag-Lloyd große Mengen neue Container orderte. Mitte April 2021 hatte Hapag-Lloyd 150.000 TEU in Auftrag gegeben. Hinzu kamen 8.000 TEU Spezialcontainer für Gefahrgut sowie übergroße Frachtstücke. Insgesamt investierte die Reederei in diese Bestellung knapp 550 Millionen US-Dollar – die größte der Unternehmensgeschichte. Im Mai folgte die Bestellung weiterer 60.000 20-Fuß-Standardcontainer, die ab Anfang Juli sukzessive ausgeliefert und in die bestehende Flotte integriert werden sollen.
Quellen: IAPH/DVZ/Hapag-Lloyd
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