Das Projekt SmartKai, ein Förderprojekt im Rahmen des Programms Innovative Hafentechnologien (Ihatec), geht nach zweieinhalbjähriger Entwicklungszeit in den Probebetrieb. Ziel des Projektes ist, die Sicherheit bei der Hafeneinfahrt oder -ausfahrt sowie beim Anlegen und bei Schleuseneinfahrten zu erhöhen und Schäden an Schiffen und Hafeninfrastruktur zu vermeiden. Im Rahmen eines Anlegemanövers der Fähre „Sealandia Seaways“ an der RoRo-Brücke vom Europakai in Cuxhaven wurde die Funktion in der Praxis getestet.
Dabei erfassen hochrobuste maritime LiDAR-Sensoren (Laserscanner), die vorab auf der Kaianlage und in die Leinenabweiser integriert wurden, die Umgebung. Die gesammelten Daten werden durch das SmartKai-System aufbereitet und schließlich den Schiffsführerinnen und Schiffsführern für ein umfassendes Bild über die vorherrschenden Umweltbedingungen in Echtzeit zur Verfügung gestellt. Die Informationen zu den Bedingungen vor Ort helfen den Schiffsführerinnen und Schiffsführern, das Schiff sicher zu navigieren. Manöver in engen Räumen können so besser gesteuert werden und es kommt zu weniger Schäden.
Ein besonderer Vorteil dieser Technologie besteht in ihrer Benutzerfreundlichkeit. Die Interaktion zwischen Mensch und Maschine sowie das passende Design bringen große Herausforderungen mit sich. Aus diesem Grund wurde viel Wert darauf gelegt, die Visualisierung nutzerfreundlich zu gestalten, um die Nutzerinnen und Nutzer zu entlasten. So wird gleichzeitig die Sicherheit der Navigation erhöht.
Das SmartKai-Projekt ist das Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit mehrerer Projektpartner. Niedersachsen Ports, der Sensorenhersteller SICK, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und Humatects haben gemeinsam dazu beigetragen, SmartKai zu realisieren.
Holger Banik, Geschäftsführer Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG, bezeichnete die Technologie als wichtigen Schritt in die Zukunft des Schiffverkehrs, der Niedersachsens Häfen weiterhin zu modernen und leistungsfähigen Standorten mache. Das System soll künftig in weitere Kaianlagen, Hafeneinfahrten, Schleusen und Brücken integriert werden. Zudem bietet SmartKai zukunftsträchtige Potenziale für weitere Standorte. „Wenn es uns gelingt, ein wirkungsvolles Assistenzsystem zu entwickeln, dann hat es nicht nur für Wilhelmshaven und Cuxhaven Vorteile. Der Nutzen kommt vielen Häfen und Schiffen zugute“, betonte Banik.
Quelle: Niedersachsen Ports