Anfang 2025 soll am Eurogate Containerterminal Wilhelmshaven (CTW) ein sechsmonatiger Praxistest für den Betrieb autonomer Terminaltrucks (ATTs) aufgenommen werden. Ziel des Projekts sei es, die Fähigkeiten autonomer Terminal-Zugmaschinen in einer komplexen Umgebung, die den landseitigen als auch den wasserseitigen Containerumschlag inklusive der Integration in bestehende Arbeitsabläufe umfasst, eingehend zu erproben, teilen die Projektpartner mit. Neben dem Terminalbetreiber Eurogate beteiligen sich auch der Anbieter autonomer Fahrsysteme Embotech, der Terminalzugmaschinen-Hersteller Mafi und die auf industrielle Technologielösungen spezialisierte ICT Group.
Für Holger Bomm, Geschäftsführer am CTW und Head of Automation bei Eurogate, ist dies „ein bedeutender Schritt auf unserem Weg zu automatisierten Umschlagprozessen, die den höchsten Standards an Effizienz, Sicherheit und Nachhaltigkeit entsprechen“.
In dem sogenannten Proof of Concept werde eine mit einem „Level 4 AV-Kit“ von Embotech ausgerüstete Mafi-Zugmaschine (T-Serie) als Basisfahrzeug eingesetzt, heißt es seitens der projektpartner. Die ATTs seien darauf ausgelegt, den Terminalbetrieb mit erhöhter Autonomie zu optimieren. So zählt zu den Hauptvorteilen etwa die Fähigkeit, auch durch komplexe Umgebungen mit gemischtem Verkehr sicher zu navigieren und Hindernisse bei jedem Wetter zu erkennen. Das System im landseitigen Betrieb sei bereits erfolgreich in Rotterdam getestet worden. Am JadeWeserPort sei die Ausweitung auf den wasserseitigen Betrieb und somit eine nahtlose Integration zu den Containerbrücken geplant.
Ein „SmartECS“ (Equipment Control System) der ICT Group soll die Terminal-Zugmaschine softwareseitig an die Eurogate-Systeme anbinden. Ein weiterer wichtiger Aspekt des Projekts sei die Erprobung einer IT-Integration zwischen dem SmartECS und dem Flottenmanagementsystem „Profleet“ von Embotech. „Diese Kombination ermöglicht einen völlig autonomen Containertransport und optimiert damit sowohl die Sicherheit als auch die Effizienz des Terminalbetriebs“, heißt es in der Mitteilung. Alle wichtigen Fahrzeugfunktionen der Mafi-Terminalzugmaschine könnten über eine speziell entwickelte „Drive by Wire“-Schnittstelle extern gesteuert werden. Dazu gehöre das Lenken und Bremsen, aber auch die Bedienung der Sattelkupplung oder der Beleuchtung.
Im Zuge des „Proof of Concept“ soll in Wilhelmshaven zudem detailliert getestet werden, wie gut das autonome System in kritischen Terminalbereichen operiert. Dies umfasst den Containerumschlag an (simulierten) ASC-Stacks, Containerbrücken und Bahnkranen. Nach erfolgreichem Projektabschluss sollen die Ergebnisse einen wichtigen Beitrag zur künftigen Ausrichtung der Automatisierung an den Eurogate-Terminals leisten.
Quellen: Eurogate/THB