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Foto: JadeWeserPort
Foto: JadeWeserPort
Ausbau des JadeWeserPort in Wilhelmshaven wird geprüft
Veröffentlicht am 15.01.2025

Mehr als zwölf Jahre nach seinem Start soll der JadeWeserPort in Wilhelmshaven erweitert werden. Im ersten Quartal dieses Jahres werden Ergebnisse einer Bedarfsanalyse für die Erweiterung nördlich des bestehenden Containerterminals von Deutschlands einzigem Tiefwasserhafen erwartet. Das teilte eine Sprecherin der Marketinggesellschaft des JadeWeserPort auf Anfrage mit. In der Planung sei ein Mehrzweck-Umschlagbereich. Dieser solle sich unmittelbar an den bestehenden Terminal anschließen und den Hafenstandort Wilhelmshaven weiter stärken.

Initiator der Bedarfsanalyse ist nach Angaben des Wirtschaftsministeriums in Hannover die Mosolf Gruppe, die als Technik- und Logistikdienstleister in Wilhelmshaven Fahrzeuge umschlägt. Die Pläne sehen vor, dass die Kaje des JadeWeserPorts um rund 400 Meter nach Norden erweitert werden könnte. Eine feste RoRo-Rampe für den Automobilumschlag könnte dann in die Kaje integriert werden.

Umschlag von Bauteilen für Offshore-Windkraft

Nach Angaben der Hafenmarketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen entwickelte sich am JadeWeserPort zuletzt der Umschlag von Fahrzeugen positiv. Nach rund 9.000 Fahrzeugen im Jahr 2022 sollen demnach 2023 rund 36.200 Fahrzeuge umgeschlagen worden sein. Für 2024 wird ein weiterer Anstieg erwartet, Zahlen liegen hierfür allerdings noch nicht vor.

Neben dem Automobilumschlag sollte ein neues Mehrzweckterminal in Wilhelmshaven aus Sicht des Wirtschaftsministeriums auch dem Umschlag von Ausrüstung und Bauteilen für Offshore-Windkraftanlagen auf See dienen. Solche Schwerlastflächen fehlen bislang in den deutschen Seehäfen nach Berechnungen der Stiftung Offshore-Windenergie. Ab diesem Frühjahr baut Niedersachsens Hafengesellschaft NPorts deshalb schon neue Liegeplätze in Cuxhaven auf einer Gesamtlänge von 1.250 Metern.

„Mit dem stark forcierten Ausbau der Windenergie auf See und der neuen Aufmerksamkeit, die damit unsere Häfen erhalten, eröffnet sich ein neues Fenster von Möglichkeiten für die gesamte Küste“, sagte Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies der Deutschen Presse-Agentur. Die Häfen seien elementarer Bestandteil für eine unabhängige, diversifizierte Energieversorgung, sagte der SPD-Politiker weiter.

Alleinstellungsmerkmal nutzen

Die Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung drängte deshalb bereits auf einen Ausbau des Hafens, der dafür ein Alleinstellungsmerkmal besitze. So könnten mittelfristig Infrastrukturen geschaffen werden, um die großen und schweren Komponenten der Offshore-Windkraftanlagen, die in großer Anzahl in den nächsten 20 Jahre auf Projektflächen in der Nordsee installiert werden sollen, zu lagern, vorzumontieren und auf Spezialschiffe verladen zu können. Flächenpotenzial, günstige Verkehrsanbindung und nautische Verhältnisse sprächen dafür.

Container-Umschlagwachstum erwartet

Was die Container-Umschlagmengen betrifft, so verweist die Marketinggesellschaft des JadeWeserPort darauf, dass sich das Angebot der Liniendienste, in denen der Hafen Anlaufpunkt sei, seit dem Start stetig erweitert habe. „Nach unserer Wahrnehmung hat sich Deutschlands einziger Container-Tiefwasserhafen mit seinen Vorteilen in der Reihe der leistungsfähigen Seehafenstandorte fest etabliert“, teilte die Gesellschaft mit.

Weiteren Schwung und signifikante Mengenzuwächse erwartet der Hafen ab diesem Jahr zudem mit dem Start der sogenannten „Gemini Cooperation“. Dieser Zusammenschluss der Reedereien Maersk und Hapag-Lloyd sieht größere Häfen in einem neuen Netzwerk als Hauptumschlagsplätze vor. Wilhelmshaven ist den Plänen zufolge einer davon.

Im angrenzenden 150 Hektar großen Güterverkehrszentrum (GVZ) des Hafens sind laut der Marketinggesellschaft inzwischen rund 70 Prozent der Flächen ausgelastet. In diesem Jahr sollen 40 Hektar EU-weit ausgeschrieben und langfristig an hafenaffine Unternehmen verpachtet werden.

Quelle: dpa/inn

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