Am 5. März übergab der niedersächsische Bauminister Olaf Lies (SPD) den Planfeststellungsbeschluss an Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU), der für die Häfen im Land zuständig ist. Der Inhalt: die Genehmigung für den Hafenausbau in Cuxhaven. Zwischen dem Europakai und der Offshore-Basis soll entlang der Elbe eine 1.250 Meter lange Lücke geschlossen werden. Auf diese Weise entstehen am Europakai drei neue Schiffsliegeplätze. Die dahinterliegende Stellfläche umfasst 28 Hektar. Nach Fertigstellung wird Cuxhaven über einen 3,6 Kilometer langen Kai mit insgesamt neun Liegeplätzen verfügen. Die Realisierung des Vorhabens stärke den Standort und sichere bestehende Ansiedlungen, betonte Althusmann. Die Niedersachsen Ports GmbH (N-Ports) bezeichnete das Projekt als „bedeutenden Schritt“.
Mit dem Ausbau trägt N-Ports seiner guten Auslastung Rechnung. So war der Güterverkehr im vergangenen Jahr auf 2,65 Millionen Tonnen gestiegen, rund ein Drittel mehr als noch im Jahr 2018. Abgefertigt werden Container, Stückgut, Autotransporte, aber auch Teile für Windkraftanlagen auf See. Motor des jüngsten Aufschwungs war zuletzt der gestiegene Umschlag von Baustoffen. Ein genauer Termin für den Baustart steht noch nicht fest. Nach einer öffentlichen Bekanntmachung des Beschlusses muss der Terminalbetrieb europaweit ausgeschrieben werden. Erst danach können die Arbeiten beginnen.
Gute Aussichten auch in Brake
Auch in Brake wird N-Ports investieren. Nachdem der Universalhafen in diesem Jahr beim Umschlag zugelegt hat, soll der Standort jetzt für die Zukunft gerüstet werden. Nach Angaben der Hafengesellschaft werden 6,9 Millionen Euro für Investitionen und noch einmal 4,7 Millionen Euro für Instandhaltungsmaßnahmen bereitgestellt. Mit Blick auf die jüngst erzielten Erfolge gebe es „keinen Grund, es ruhiger angehen zu lassen“, sagte N-Ports-Geschäftsführer Holger Banik.
Zwei große Projekte sollen noch dieses Jahr angegangen werden: Nachdem vor zwei Jahren der zweite Großschiffsliegeplatz am Südpier eingeweiht worden ist, muss nun der erste und ältere saniert werden. Dabei müssen 13 vom Wind und Wasser angegriffene Poller- und Fendereinrichtungen ausgetauscht werden. Die neuen Poller halten größere Zugkräfte aus und die Schiffe können sicherer im Hafen liegen. Außerdem werden am Leinesteg im Bereich des Schwefelumschlagplatzes 80 Meter der Anlegestelle neu errichtet. Bei der Havarie der „MS Mount Hope“ 2017 war der Umschlagpatz vollständig zerstört worden. Außerdem soll in diesem Jahr auch noch der Binnenhafen ausgebaggert werden, damit Schiffe mit einem Tiefgang von bis zu fünf Metern dort sicher festmachen können.
Der Hafen Brake liegt 26 Kilometer stromaufwärts der Weser. Im vergangenen Jahr wurden dort insgesamt 6,6 Millionen Tonnen umgeschlagen. Das entsprach einem Plus von fünf Prozent.
Quelle: N-Ports
Foto: N-Ports