Am JadeWeserPort in Wilhelmshaven könnte zukünftig Stahl mithilfe von Wasserstoff klimafreundlicher als derzeit möglich erzeugt werden. Vertreter des Landes, der Stadt und beteiligte Industriepartner verständigten sich über den Start einer Machbarkeitsstudie, die die Errichtung einer Eisenerz-Anlage am Tiefwasserhafen klären soll. „Wir setzen mit diesem Projekt einen ersten wichtigen Meilenstein zur Dekarbonisierung der deutschen Stahlindustrie“, sagte Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU).
Die Salzgitter AG teilte mit, pro Jahr zwei Millionen Tonnen direktreduziertes Eisen erzeugen zu wollen und es per Bahn nach Salzgitter zu transportieren. Die Studie soll auch Erkenntnisse darüber liefern, welche Infrastruktur für die Erzeugung und Beförderung benötigt wird und wie die Versorgung mit Rohstoffen, Erdgas und Wasserstoff gewährleistet werden kann. Die Ergebnisse sollen bis Ende März 2021 vorliegen. Projektbeteiligte sind zudem der Logistikdienstleister Rhenus und das Energieunternehmen Uniper.
Chancen für die Region
«Wilhelmshaven ist für die Produktion und industrielle Nutzung von grünem Wasserstoff ein idealer Standort», sagte Althusmann. Die Stadt verfüge neben dem Tiefwasserhafen über eine hervorragende Infrastruktur, eine hohe Windenergie-Leistung, Anschlüsse an das Höchstspannungsnetz sowie einen Zugang zu Speicher-Kavernen und Pipelines. Dem Wirtschaftsminister zufolge ergeben sich für die Region Chancen zur Sicherung und Schaffung neuer Arbeitsplätze.
Die im Juni beschlossene Wasserstoffstrategie der Bundesregierung sieht zusätzlich zu laufenden Förderprogrammen sieben Milliarden Euro dafür vor, dass sich die Technologie am Markt durchsetzt, und weitere zwei Milliarden Euro für internationale Partnerschaften. Bis 2030 sollen Erzeugungsanlagen von bis zu fünf Gigawatt Gesamtleistung in Deutschland entstehen. Im Zentrum steht dabei sogenannter grüner Wasserstoff, der ausschließlich mit erneuerbaren Energien gewonnen wird.
Quelle: dpa/DVZ
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