Die niedersächsischen Häfen haben 2024 das beste Ergebnis der zurückliegenden zehn Jahre verzeichnet. In den neun vom Land Niedersachsen betriebenen Seehäfen sind im vergangenen Jahr 55,5 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen worden. Das entspricht einem Plus von 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Ohne den Unfall an der Huntebrücke bei Elsfleth, die infolgedessen gesperrt werden musste, hätte das Ergebnis noch besser ausfallen können, sagte Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies bei der Präsentation der Zahlen. Die Eisenbahnbrücke ist logistisch für die Seehäfen in Brake, Nordenham und Oldenburg wichtig. Während alle anderen Seehäfen in Niedersachsen beim Umschlag zulegten, brach er bei diesen drei ein.
In die Höhe schoss dagegen der Containerumschlag am JadeWeserPort in Wilhelmshaven. Das Volumen stieg von 530.954 TEU im Jahr 2023 auf 843.452 TEU im Jahr 2024. Das ist ein Anstieg um 59 Prozent. Hintergrund sei der Einstieg der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd am Betrieb des Terminals, so SPD-Politiker Lies. Dieser zeige jetzt Wirkung. Der Carrier übernahm 2022 eine 30-Prozent-Beteiligung am Umschlagbetreiber Eurogate Container Terminal Wilhelmshaven, die vorher Maersk gehalten hatte. Mittlerweile schicken die Hamburger mehrere Dienste in den Hafen.
Mehr Umschlag am JadeWeserPort durch Gemini Cooperation
Dass die Entwicklung an Deutschlands einzigem Tiefwasserhafen auch in Zukunft positiv bleiben wird, ist aufgrund der im Februar 2025 gestarteten Gemini-Kooperation sehr wahrscheinlich. „Die Umschlagzahlen der ersten zwei Monate dieses Jahres sehen noch besser aus als die Entwicklung in 2024“, ergänzte Holger Banik, Geschäftsführer der Infrastrukturbetreibergesellschaft NPorts.
Die Importmengen im noch jungen Geschäftsfeld Automobilumschlag konnten aufgrund des starken Engagements von Mosolf am JadeWeserPort gegenüber dem Vorjahr ebenfalls deutlich zulegen. Sie verdoppelten sich auf über 74.000 Fahrzeuge im Jahr 2024. Ein Großteil davon wurde per Container importiert.
Die positiven Zahlen beim Umschlag von Containern und Fahrzeugen wirkten sich auch entscheidend auf die die Entwicklung des gesamten Stückgutbereichs aus. Dieser konnte in Wilhelmshaven auf ein Volumen von 7,1 Millionen Tonnen zulegen (+33 % / 5,3 Millionen Tonnen in 2023).
Insgesamt wurden an der Jade im vergangenen Jahr 35,3 Millionen Tonnen Güter und Waren umgeschlagen. Damit wuchs das Umschlagsergebnis gegenüber 2023 um 13 Prozent (2023: 31,3 Millionen Tonnen). Wesentlichen Anteil hieran hat der Umschlag von flüssigen Massengütern mit rund 25,6 Millionen Tonnen (+8 Prozent / 23,6 Millionen Tonnen in 2023). Auch bei den festen Massengütern, wie zum Beispiel Baustoffen und Kohle, gab es ein Plus von 13 Prozent auf rund 2,6 Millionen Tonnen.
Quelle: Seaports of Niedersachsen