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JadeWeserPort II: Neuer Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven?
Veröffentlicht am 17.02.2016

JadeWeserPort II als neuer Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven? Der Bau eines zweiten Containerterminals im JadeWeserPort ist sowohl technisch realisierbar als auch auf mittlere Sicht wirtschaftlich sinnvoll. Wenn die Grenze von einer Million Standardcontainern (TEU) in Deutschlands einzigem Tiefwasserhafen überschritten wird, sollen die Planungen weiter vorangetrieben werden. Das sind die zentralen Ergebnisse der Machbarkeitsstudie „JadeWeserPort II“, die Ende 2013 vom Container Terminal Wilhelmshaven JadeWeserPort-Marketing GmbH & Co. KG in Auftrag gegeben und am 15. Februar 2016 vorgestellt wurde. Die Bedarfsanalyse hat das Bremer Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) erstellt. „Wir freuen uns, dass das Ergebnis der umfangreichen Studie jetzt vorliegt und die grundsätzliche Machbarkeit einschließlich der Genehmigungsfähigkeit nachweist“, sagte Andreas Bullwinkel, Geschäftsführer der Container Terminal Wilhelmshaven JadeWeserPort-Marketing GmbH & Co. KG. „Wir arbeiten weiter mit Hochdruck für den Erfolg und die Zukunft unseres Hafens.“

Ausbau als nationales Projekt: „Wir wollen mehr Container für Deutschland“

Mit der Globalisierung erwartet Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies weiter größere Containerschiffe und damit Chancen für ganz Norddeutschland. Nach der Machbarkeitsstudie „JadeWeserPort II“ werde Wilhelmshaven spätestens 2027 an seine Kapazitätsgrenze (2,7 Millionen TEU) stoßen. Der Ausbau mit geschätzten Kosten von 600 Millionen Euro könne jedoch nur ein nationales Projekt sein. „Es macht Sinn, das gemeinsam mit Bremen und Hamburg zu denken“, so der Minister. Die norddeutschen Häfen sollten sich daher untereinander keine Ladung abjagen, sagte Lies weiter, und spielte damit auf eine mögliche Kooperation der deutschen Containerseehäfen Hamburg und Bremerhaven mit dem JadeWeserPort an. Sein Ziel heiße: „Wir wollen mehr Container für Deutschland.“ Der bedeutendste Hafen für Niedersachsen sei Hamburg, erklärte Lies mit Blick auf die Bedeutung Hamburgs für Arbeitsplätze und Wirtschaftskraft im Norden. Es gebe jedoch europaweit nirgends so große Erweiterungsflächen wie am JadeWeserPort in Wilhelmshaven.

Der Niedersächsische Industrie- und Handelskammertag (NIHK) begrüßte das klare Bekenntnis des Landes Niedersachsen für die mittelfristige Realisierung der zweiten Ausbaustufe des JadeWeserPorts. „Ich halte es für eine kluge Entscheidung, sich gerade vor dem Hintergrund langer Planungszeiträume rechtzeitig mit der Erweiterung des JadeWeserPorts zu befassen und nicht erst dann, wenn bereits Engpässe bestehen“, sagte NIHK-Präsident Thomas Windgassen. Die Machbarkeitsstudie wie auch die aktuelle Seeverkehrsprognose hätten schließlich gezeigt, dass der JadeWeserPort in seinem derzeitigen Ausbauzustand mittelfristig an seine Kapazitätsgrenzen stoßen werde. Windgassen: „Im Zuge der positiven Entwicklung des Jahres 2015 ist jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, um sich ernsthaft mit den Planungen für die zweite Ausbaustufe des einzigen deutschen Tiefwasserhafens zu befassen. Damit ist gewährleistet, dass im Bedarfsfall zügig mit den Bauarbeiten begonnen werden kann.“

JadeWeserPort II Visualisierung

1,8 Kilometer lange Kaje für Schiffe mit bis zu
16,50 Metern Tiefgang

Das entworfene Terminaldesign empfiehlt eine Verlängerung der bestehenden Kaje um 1,8 Kilometer nach Norden mit einer um zehn Grad abgeknickten Kajenführung. Die Wassertiefe soll für einen Schiffstiefgang von 16,50 Metern ausgelegt werden. Laut Machbarkeitsstudie „JadeWeserPort II“  ist vorgesehen, im Bedarfsfall 2023 mit dem Bau des zweiten Containerterminals im JadeWeserPort zu beginnen, um die Arbeiten rechtzeitig vor dem Erreichen der Kapazitätsgrenze abgeschlossen zu haben.

 

Quellen: JWP/NIHK/dpa
Visualisierungen: © JWP

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