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Foto: Hapag-Lloyd
Foto: Hapag-Lloyd
Hapag-Lloyd steigt beim JadeWeserPort ein
Veröffentlicht am 28.09.2021

Die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd hat im Rahmen eines Aufsichtsratstreffens am 27. September den Einstieg beim JadeWeserPort beschlossen. Wie das Unternehmen mitteilt, wird es sich mit 30 Prozent am Container Terminal Wilhelmshaven (CTW) und mit 50 Prozent am Rail Terminal Wilhelmshaven (RTW) beteiligen. Der Terminalbetreiber Eurogate hält weiterhin die verbleibenden Anteile. Über den Kaufpreis vereinbarten die Parteien Stillschweigen. Die Kartellbehörden müssen dem Schritt noch genehmigen. Der Abschluss der Transaktion werde innerhalb weniger Monate erwartet, heißt es. Der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies (SPD), Aufsichtsrat beim JadeWeserPort, nannte den Einstieg der Hamburger Großreederei eine „gewaltige Chance“. Damit eröffne sich die Perspektive, ab 2023 auf den Weg zu den angepeilten Umschlagsvolumina zu kommen.

Der Einstieg von Hapag-Lloyd in Deutschlands einzigem Tiefwasserhafen bahnte sich in den letzten Wochen und Monaten bereits an. So antwortete Rolf Habben Jansen, Vorsitzender des Vorstands von Hapag-Lloyd, auf einer Online-Konferenz im Sommer auf die Frage, ob eine Beteiligung in Erwägung gezogen würde, mit: „Wir prüfen das“. Später konkretisierte er die Überlegungen gegenüber der Tageszeitung „Die Welt“. Mit einem Einstieg hätte Hapag-Lloyd die Möglichkeit einen Containerdienst von Fernost nach Europa zuerst nach Deutschland fahren zu lassen – und nicht in die Niederlande oder nach Belgien. „Das hätte das Potenzial, die deutschen Häfen gegenüber Rotterdam und Antwerpen zu stärken“, erklärte Habben Jansen. „Ich habe oft gesagt, dass eine bessere Zusammenarbeit der deutschen Hafenstandorte eine gute Sache wäre – wir sollten die eigenen Stärken bestmöglich nutzen!“

Pluspunkt Erreichbarkeit

Auch die Erreichbarkeit des JadeWeserPorts, den aufgrund seiner Tiefwasserlage auch die größten Containerriesen jederzeit vollbeladen anlaufen können, dürfte bei den Überlegungen eine Rolle gespielt haben. Hapag-Lloyd ist in Deutschland bisher nur an Container Terminal Altenwerder (CTA) beteiligt. Betreiberin ist die HHLA. Aber auch wenn der CTA weiterhin der mit Abstand leistungsstärkste in Hamburg ist begrenzt die Durchfahrtshöhe der Köhlbrandbrücke von nur 53 Metern die Zufahrt. Das ist zu wenig für jene Großcontainerschiffe, die heute gerade auf den Strecken von Europa nach Asien unterwegs sind. Auch Hapag-Lloyd treffen diese Limitierungen. In Wilhelmshaven gibt es eine solche Deckelung nach oben nicht.

Auch der Hamburger Logistik-Milliardär Klaus-Michael Kühne, der erheblich an Hapag-Lloyd beteiligt ist, äußerte sich im Vorfeld als Unterstützer einer Beteiligung am JadeWeserPort. So drängte er in einem Schreiben an die politisch Verantwortlichen in Hamburg und Bremen auf ein Zusammengehen nicht nur von HHLA und Eurogate. Er sprach sich auch für eine engere Zusammenarbeit der beiden Hansestädte in Sachen Hafenlogistik aus.

Hapag-Lloyd betreibt aktuell eine Flotte von 250 Containerschiffen mit einer Gesamttransportkapazität von 1,8 Millionen TEU. Die Reederei ist mit rund 13.400 Mitarbeitenden an Standorten in 130 Ländern mit 394 Büros präsent. Hapag-Lloyd verfügt über einen Containerbestand von rund 2,8 Millionen TEU.

Quellen: Hapag-Lloyd/Die Welt

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