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Foto: Andreas Troll / Pixabay
„Die deutsche Flagge muss insgesamt attraktiver und international wettbewerbsfähiger gemacht werden, um mit den anderen großen Flaggenstaaten konkurrieren zu können“, heißt es vonseiten des Verbands Deutscher Reeder (VDR).
Foto: Andreas Troll / Pixabay
Fahren bald wieder mehr Schiffe unter deutscher Flagge?
Veröffentlicht am 25.02.2025

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) verlautbart, die Flaggenstaatsverwaltung in Deutschland überarbeiten zu wollen. Ziel sei es, dass wieder mehr Reedereien die deutsche Flagge für ihre Schiffe nutzen. Damit würden die Schiffe nicht nur rein völkerrechtlich zu Deutschland gehören, an Bord würde auch das deutsche Arbeitsrecht gelten.

Bislang fahren die allermeisten Schiffe der deutschen Handelsflotte mit ausländischer Flagge – was unter bestimmten Bedingungen auch möglich ist. Nach Angaben des BSH waren das Ende 2024 1.417 von 1.675 Schiffen, also fast 85 Prozent. Zehn Jahre zuvor lag der Wert bei etwa 88 Prozent, im Jahr 2004 bei 75,8 Prozent. Wichtigster Grund für das Ausflaggen seien niedrigere Kosten.

Die Reform der Flaggenstaatsverwaltung hat das Bundesverkehrsministerium angestoßen. Auch die Dienststelle Schiffssicherheit, die wie das BSH ihren Sitz in Hamburg hat, ist an der Reform beteiligt. Die Behörden planen den Angaben zufolge, künftig eine zentrale Servicestelle für die Reedereien und die Seeleute einzurichten. Bislang gibt es mehrere zuständige Stellen. Wie die Reform voranschreite, werde auch von der neuen Bundesregierung und der neuen Leitung des Bundesverkehrsministeriums abhängen, heißt es vom BSH.

Unterstützung durch den VDR

„Die deutsche Flagge muss insgesamt attraktiver und international wettbewerbsfähiger gemacht werden, um mit den anderen großen Flaggenstaaten konkurrieren zu können“, heißt es auch vonseiten des Verbands Deutscher Reeder (VDR) aus Hamburg, der rund 200 Unternehmen der Branche vertritt. „Die deutsche Flaggenstaatsverwaltung sei im internationalen Vergleich weiter zu bürokratisch. Zudem verursachten Sonderregeln unnötige Kosten.“

Allerdings: Im internationalen Vergleich schneidet die deutsche Flagge trotz der vom Verband genannten Nachteile vergleichsweise gut ab. Die Organisation der Pariser Vereinbarung über die Hafenstaatskontrollen führt die Flagge in einer internationalen Rangliste auf Platz 21 von 71. Die Spitzenplätze haben Dänemark, die Niederlande und Norwegen inne. Der UN-Konferenz für Handel und Entwicklung zufolge liegt Deutschland, gemessen am Schiffsgewicht nach Eignern, weltweit auf Platz sieben. Auf den ersten Plätzen stehen Griechenland, China und Japan.

Quellen: dpa/DVZ

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