Björn Sundermann, Geschäftsführer des Gewerbeimmobilienmaklers Robert C. Spies, erläutert in einem Beitrag für die DVZ die Standortvorteile des JadeWeserPort in Wilhelmshaven und stellt den „DFI Logistikpark“ vor, der bis Ende 2022 im Güterverkehrszentrum JadeWeserPort entstehen wird.
Ist Europa der Motor der Weltwirtschaft, ist Niedersachsen sein logistisches Herz. Mit Wilhelmshaven, dem drittgrößten Seehafen Deutschlands, verfügt das Land über einen ideal positionierten Seehafen- und Logistikstandort. Über Schiene, Straße und Wasser ist Wilhelmshaven mit den Ballungsregionen und Wirtschaftszentren des Kontinents verbunden. Von hier können in kurzer Zeit 250 Millionen Verbraucher erreicht werden.
Besonders groß ist das Interesse von Projektentwicklern, Investoren und Mietern derzeit am Güterverkehrszentrum JadeWeserPort (GVZ JWP) in Wilhelmshaven – nicht zuletzt durch die verstärkte mediale Aufmerksamkeit. Schließlich zeigt die andauernde Pandemiezeit, dass marktwirtschaftliche Akteure ihre bisherigen Strategien bei den Lieferketten und der Lagerhaltung deutlich stärker hinterfragen. Stark begehrt sind zurzeit strategische Logistikstandorte mit trimodalem Charakter, flexiblen Flächenkonfigurationen, einer verlässlichen Infrastruktur und ausreichend Entwicklungsperspektiven. All diese Anforderungskriterien bietet das rund 150 Hektar große GVZ JWP in direkter Nachbarschaft zum Eurogate-Container-Terminal.
Standortvorteil in Wilhelmshaven
Aufgrund seiner geografischen und nautischen Voraussetzungen ist der Logistikstandort JadeWeserPort gut vorbereitet: kurze Revierfahrt, 18 Meter Wassertiefe, tideunabhängiger Hafenbetrieb, zügiger Containerumschlag und ausgedehnte Flächenkapazitäten mit vielen Gestaltungsmöglichkeiten sind gute Wettbewerbsbedingungen für Industrie, Handel sowie Logistik- und Dienstleistungsunternehmen. Ferner ist das GVZ JWP Eintrittstor für zahlreiche Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen und bietet optimale Bedingungen und Lösungen für Lagerung, Verpackung und Weitertransport.
Nachhaltigkeitsstrategie fokussiert
Unter dem Namen „DFI Logistikpark“ entsteht bis Ende kommenden Jahres ein Logistikneubau des bundesweit agierenden Projektentwicklers DFI im Güterverkehrszentrum JadeWeserPort. Das DFI-Team ist bekannt für seine Nachhaltigkeitsstrategien bei der Realisierung von Industrie- und Gewerbeimmobilien und hat bereits über 5 Millionen Quadratmeter Mietfläche entwickelt. Gegenwärtig realisiert DFI auf einem rund 61.000 Quadratmeter großen Grundstück eine rund 31.654 Quadratmeter große Logistikhalle und eine rund 4.572 Quadratmeter große Büro- und Sozialfläche. Die Gesamtfläche der Logistikimmobilie bietet Platz für bis zu vier Einheiten, die sich individuell ausgestalten lassen. Robert C. Spies Industrial Real Estate ist mit der Vermittlung der Flächen mandatiert.
Der Bau des „DFI Logistikparks“ soll einerseits den Bedarf an modernen und kleinteiligeren Logistikflächen im Großraum Wilhelmshaven decken. Derzeit sind solche Flächen kaum vorhanden. Insbesondere regionale Betriebe verfügen noch über alte Immobilien mit hohen Energiekosten. Andererseits liegen darin auch Chancen, da sie oft kleinere Zuliefererbetriebe mitbringen, die häufig nicht selbst an einem neuen Standort investieren möchten und können. Daher erfüllen die ideale Infrastruktur sowie die flexiblen Nutzungsmöglichkeiten des Logistikneubaus die Ansprüche unterschiedlicher Nutzungsgruppen.
Multifunktionalität der Logistikhalle
Die Logistikhalle soll multifunktional werden und mit den neuesten Standards nach Industriebaurichtlinien ausgestattet sein. Geplant ist eine trimodale Anbindung mit einem Tiefwasserhafen, einer Autobahn und Gleisanschlüssen. Darüber hinaus wird der Logistikneubau über 33 Docks und vier Hallentore verfügen. Der Hallenboden kann mit mehr als 70 Kilonewton pro Quadratmeter belastet werden, die Hallenhöhe beträgt 12,20 Meter. Es entsteht mindestens eine ebenerdige Zufahrt pro Einheit. Insgesamt sind 175 Pkw-Stellplätze inklusive eines Anteiles an E-Ladestationen, elf Lkw-Parkplätze sowie Fahrradstellplätze vorgesehen.
Im Bereich Nachhaltigkeit rücken klimaneutrale Gebäude stärker in den Fokus. Dazu braucht es intelligente Planungen, die über das „notwendige Maß“ hinausgehen. Der „DFI Logistikpark“ trägt beispielsweise durch Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern zur Herstellung von grünem Strom bei, der wiederum die Basis für Ladepunkte für Lkw, KEP-Fahrzeuge und Sprinter sein kann. Ferner sind auch eine emissionsfreie Energieversorgung und eine energiesparende LED-Beleuchtung geplant.
Interesse aus China
Der JadeWeserPort besitzt als Deutschlands einziger Container-Tiefwasserhafen einen strategischen Vorteil. Unter anderem haben sich Unternehmen wie Nordfrost mit rund 60.000 Quadratmetern Hallenfläche, Imperial Logistics (Dienstleistungen für VW und Audi) mit rund 40.000 Quadratmetern oder Rhenus Midgard mit rund 9.000 Quadratmetern angesiedelt. Auch China Logistics, eines der größten chinesischen Logistikunternehmen, hat rund 100 Millionen Euro in den JadeWeserPort in Wilhelmshaven investiert und errichtet ein Logistikzentrum auf mehr als 20 Hektar für den Umschlag chinesischer Waren. Und auch die Containerreederei Hapag-Lloyd erwägt, ihre Transatlantik-Linien von Hamburg nach Wilhelmshaven zu verlegen, eine starke Signalwirkung für weitere Ansiedlungen im GVZ JWP.
Quelle: DVZ