Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das am 1. März 2018 gestartete Projekt „Smart St@rt – Integrierte fachlich-sprachliche Qualifizierung von Flüchtlingen für den Berufsstart in Binnenschifffahrt und Logistik“. Das Ziel, so berichtet der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V., sei die Entwicklung eines Kurskonzeptes, das auf eine stabile Arbeitsmarktintegration ausgerichtet ist und bei erfolgreichem Abschluss auch auf andere Branchen übertragen werden kann. Die Laufzeit des Projektes endet am 31. August 2020.
Der Binnenschifffahrt droht ein Fachkräftemangel
Auch vor den beiden Zielbranchen des Projektes mache der vieldiskutierte Fachkräftemangel in Deutschland keine Ausnahme. Was die Binnenschifffahrt betrifft, so sei hier vor allem beim fahrenden Personal in der Güterschifffahrt ein Bedarf an Personal festzustellen. Insbesondere sei dies bei den Partikulieren der Fall, also bei Unternehmen mit ein bis zwei Beschäftigten. Darüber hinaus seien im Jahr 2015 über 30 Prozent der in der Branche sozialversicherungspflichtig Beschäftigten älter als 55 Jahre. Hier zeige sich, dass bei der aktuell günstigen Arbeitsmarktperspektive erheblicher Handlungsbedarf bestünde. Gleichzeitig eröffneten sich Chancen, Flüchtlinge mittels entsprechender Qualifizierungskonzepte und Modellmaßnahmen den Weg in eine Beschäftigung zu ebnen.
Bei „Smart St@rt“ gehe es im Kern darum, durch eine Kombination berufsorientierender und sprachlicher Inhalte ein integriertes Kurskonzept zu entwickeln, das auf eine Tätigkeit in der Binnenschifffahrt oder im Bereich der Logistik vorbereiten soll – idealerweise auf eine berufliche Ausbildung. Von großer Bedeutung sei dabei die Vermittlung sowohl von fachlichen als auch von sprachlichen Kompetenzen. Dabei werde ein besonderer Fokus auf die Binnenschifffahrt bezogene Sprachförderung gelegt. Bisher vorliegende Lehr- und Lernmaterialien thematisieren exemplarisch eher Situationen des allgemeinen Arbeitsalltags.
Teilnahmevoraussetzungen Smart St@rt
Geplant sei die Konzeption und Durchführung zweier Kurse, die auf jeweils sechs Monate angelegt sind, und in die flankierende Angebote wie Coaching, Bewerbungstraining, betriebliche Praktika und Berufserkundung integriert werden sollen. „Smart St@rt“ richte sich insbesondere an jüngere Personen, die über einen Bleibestatus verfügen oder als Flüchtling anerkannt sind. Neben einem gewerblich-technischem Berufsinteresse seien ein Mindestmaß an Technikaffinität sowie Kenntnisse der deutschen Sprache auf mindestens dem Niveau B1 Voraussetzung. Entsprechende Eignungs- und Kompetenztests sollen eine möglichst homogene Adressatengruppe von Teilnehmern akquirieren.
Quelle: Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V.
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