An der Hochschule Flensburg ist die Digitalisierung des maritimen Sektors eine wichtige Stoßrichtung in Lehre, Forschung und Transfer. Dies wird auch in Kooperationen mit der regionalen Wirtschaft deutlich, etwa den Weiterbildungen der Kanalsteuerer des Nord-Ostsee-Kanals in den nautischen Simulatoren oder bei virtuellen Stapelläufen von im Bau befindlichen Schiffen durch Kunden der Flensburger Schiffbaugesellschaft FSG.
Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz und Norbert Brackmann, Maritimer Koordinator der Bundesregierung, haben bei der Vorstellung des aktuellen Positionspapiers der IHK Schleswig-Holstein zur digitalen Transformation der maritimen Wirtschaft unter anderem auch die intensiven Forschungsaktivitäten der Hochschule Flensburg im Projekt „MariData“ hervorgehoben, das als Beispiel aus Schleswig-Holstein in dem Positionspapier zu finden ist. „Wir freuen uns sehr, dass unsere Aktivitäten im maritimen Sektor sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene so viel Beachtung finden. Das stärkt den Hochschulstandort Flensburg mit seinem Maritimen Zentrum und seiner wissenschaftlichen maritimen Kompetenz als innovative Hochschule sehr“, sagt Hochschulpräsident Dr. Christoph Jansen.
Im Verbundvorhaben „MariData“ arbeitet das Maritime Zentrum der Hochschule Flensburg mit der Hamburgischen Schiffbau-Versuchsanstalt (HSVA) und weiteren Partnern aus Forschung und Industrie an Technologien für das Energiemanagement von Schiffen. Ziel ist es, rationale Module für das Energiemanagement von Schiffen zu entwickeln, zu verbessern und zu klassifizieren. Dabei werden maritime Technologien und Erfahrungen sowie auf künstlicher Intelligenz basierende Instrumente und Methoden kombiniert. Reedern und Schiffsbesatzungen soll dadurch ein Werkzeug zur Überwachung und besseren Planung ihres Kraftstoffeinsatzes an die Hand gegeben werden.
Das Maritime Zentrum stellt im Teilprojekt „MariCoup“ seine Simulatoren zum Test der entwickelten Module in realitätsnahen Situationen zur Verfügung. Das Feedback der Tester liefert wichtige Impulse für die weitere Entwicklung des Systems.
Kooperation verbessert maritime Ausbildung
Außerdem haben die Hochschule und die Fachschule für Seefahrt in Flensburg eine Kooperationsvereinbarung geschlossen, die die Durchlässigkeit zwischen beiden Partnern des maritimen Zentrums deutlich verbessern soll.
Von diesem Wintersemester an können Schüler der Fachschule kostenfrei und in einem vereinfachten Verfahren den Gasthörerstatus an der Hochschule erlangen. „Das ermöglicht den Lernenden, sich künftig leichter über die Studiengänge zu informieren und frühzeitig eine Weiterbildung zum Bachelor zu planen“, teilte das Schleswig-Holsteinische Institut für Berufliche Bildung (SHIBB) mit. Durch die Nutzung des gleichen Lernmanagementsystems StudIP an beiden Einrichtungen werde zudem ein Umstieg an die Hochschule erleichtert.
Quelle: Hochschule Flensburg/THB