Unter dem Motto „Transformation vorausschauend gestalten“ hat der Unternehmens- und Projektverbund „Energy Hub Port of Wilhelmshaven“ mit seinen 50 Mitgliedern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden in die niedersächsische Landesvertretung in Berlin eingeladen. Ziel war es, über die Herausforderungen der Energiewende ins Gespräch zu kommen. Der Einladung zu der nunmehr dritten Auflage der Veranstaltungsreihe im Berliner Regierungsviertel folgten mehr als 300 Gäste aus Wirtschaft und Politik.
Eins der wichtigsten Themen war der stockende Hochlauf des Wasserstoffmarktes. Derzeit klaffe noch eine große Lücke zwischen den Ambitionen der Bundesregierung und der Wirklichkeit. Eindeutiges Zeichen hierfür sei, dass in den vergangenen Monaten seien viele Großprojekte abgesagt oder verschoben worden seien. „Bestehende Fördermittel sind nicht geeignet, um die vielen in Planung befindlichen Elektrolyse- und Importprojekte zur Investitionsentscheidung zu bringen“, heißt es vonseiten des Energy-Hub-Verbunds. Sinnvoll wäre hier eine Anschubfinanzierung im Zuge eines Förderprogramms in der Größenordnung von rund 30 Milliarden Euro. Insgesamt wurde deutlich, dass es für die Zukunft des Industriestandortes Deutschland weiterer konzentrierter gemeinsamer Anstrengungen bedarf, um wichtige Energiewende-Projekte an den Start zu bringen und die dafür erforderlichen Infrastrukturen zeitnah bereitzustellen.
In der Jade-Weser-Region steckten in Hinblick auf den Hochlauf des Wasserstoffmarktes erhebliche Entwicklungspotenziale. „Als Motor für die Ansiedlung erneuerbarer Energieprojekte hat der Energy Hub maßgeblich wirtschaftliche Bedeutung“, sagt Tom Nietiedt, Aufsichtsratsvorsitzender der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Wilhelmshaven und Präsident des Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbands Jade.
Das „Energy Hub Port of Wilhelmshaven“-Konsortium könne bis 2031, so Prognosen des Nationalen Wasserstoffrats (NWR) aus dem vergangenen Jahr, durch Import und Vor-Ort-Produktion etwa 40 bis 61 Prozent des bundesweiten Bedarfs an klimafreundlichem Wasserstoff decken. Zudem verfügten Kavernen in der Region dann über 76 Prozent der in Deutschland benötigten H2-Speicher-Kapazität.
Quelle: Wirtschaftsförderungsgesellschaft Wilhelmshaven mbH/THB