Bis zum Jahr 2030 möchte Hapag-Lloyd die absoluten Treibhausgasemissionen der Flotte im Vergleich zu 2022 um etwa ein Drittel reduzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, hat die Hamburger Reederei mit dem chinesischen Spezialisten für erneuerbare Energien, Goldwind, jetzt eine Vereinbarung über die Lieferung von 250.000 Tonnen grünem Methanol pro Jahr getroffen. Das grüne Methanol soll aus einem Mix aus Bio- und E-Methanol bestehen, Treibhausgasemissionen um mindestens 70 Prozent reduzieren und dabei allen gängigen Nachhaltigkeitszertifizierungen entsprechen.
Mit dem neuartigen Treibstoff sollen unter anderem die fünf 10.100-TEU-Charterschiffe angetrieben werden, die Hapag-Lloyd und Seaspan im Jahr 2026 auf einen entsprechenden Methanol Dual-Fuel Antrieb umrüsten. Neben der jüngsten Investitionsentscheidung für 24 neue Containerschiffe mit emissionsarmen Dual-Fuel Flüssiggas-Motoren ist die Investition in grünes Methanol ein zusätzlicher Schritt, um Hapag-Lloyd auf eine Zukunft mit verschiedenen Kraftstoffen vorzubereiten und die Linienschifffahrt weiter zu dekarbonisieren. Im Vergleich zu konventionellen Treibstoffen ließen sich durch die bestellte Menge grünen Methanols im Flottenbetrieb insgesamt bis zu 400.000 Tonnen CO2e-Emissionen pro Jahr einsparen, so Hapag-Lloyd.
Bau einer neuen Methanol-Fabrik geplant
Goldwind plant den Bau einer neuen Methanol-Fabrik neben seinem bestehenden Projekt in der Provinz Hinggan, China. In der Zwischenzeit wird Goldwind zusätzlich eine frühe Lieferung von grünem Methanol im Jahr 2026 bereitstellen.
„Die geplante neue Fabrik wird Technologie, Versorgungsunternehmen, Einrichtungen und Infrastrukturen mit dem benachbarten Schwesterwerk teilen und dadurch die Produktionseffizienz steigern. Die Entscheidung über die finanzielle Investition muss noch vom Goldwind Vorstand getroffen werden. Wir rechnen mit der Fertigstellung einer Megatonnen-Anlage für grünes Methanol in der Provinz Hinggan zum Ende des Jahres 2027“, ergänzt Liu Rixin, Leiter von Goldwind Green Methanol.
Netto-Null-Flottenbetrieb bis 2045
Hapag-Lloyd bekennt sich nach eigener Aussage uneingeschränkt zum 1,5-Grad-Ziel des Pariser Abkommens. Bis 2030 sollen die absoluten Treibhausgasemissionen des Flottenbetriebs im Vergleich zum Jahr 2022 um etwa ein Drittel reduziert werden – ein weiterer Schritt hin zu einem Netto-Null-Flottenbetrieb bis 2045. Dieses ambitionierte Ziel werde durch Investitionen in moderne, effiziente Neubauten, Slow Steaming, Flottenmodernisierungen, den Einsatz neuer Antriebstechnologien und alternativer Kraftstoffe erreicht. Kunden sollen dadurch zugleich von zahlreichen grünen Transportoptionen profitieren.
Quelle: Hapag-Lloyd