Hapag-Lloyd hat seine Ergebnisprognose für 2024 erneut angehoben. Die Containerreederei rechnet nunmehr mit einem Konzern-EBITDA zwischen 4,2 und 4,6 Milliarden Euro. Zuvor erwartete Hapag-Lloyd ein Ergebnis von 3,2 bis 4,2 Milliarden Euro. Zuletzt hatte die Reederei im Sommer 2023 im Zuge hoher Frachtraten die nun erneut hinfällige Prognose erhöht.
Sollte der Carrier zum Jahresende einen Wert von 4,5 Milliarden Euro erreichen, wäre dies der dritthöchste operative Gewinn in der Unternehmensgeschichte. Lediglich in den coronabedingten Boomjahren 2022 (19,4 Milliarden Euro) und 2021 (10,8 Milliarden Euro) konnte das Unternehmen mit 19,4 Milliarden Euro bzw. 10,8 Milliarden Euro ein höheres Konzern-EBITDA einfahren. Den bislang dritthöchsten Wert erzielte die Reederei im vergangenen Jahr mit 4,5 Milliarden Euro.
Hintergrund für die jetzige Prognoseanhebung ist laut Hapag-Lloyd die unerwartet starke Nachfrage sowie ein höheres Frachtratenniveau, das die durch die Umfahrung des Kaps der Guten Hoffnung in die Höhe gegangenen Betriebskosten mehr als wettmacht.
Noch vor einem Jahr waren Marktbeobachter von einem durch Überkapazität und vergleichsweise zurückhaltender Nachfrage geprägten schwarzen Jahr für die Containerschifffahrt ausgegangen – mit niedrigen Raten und geringer Auslastung der Schiffe.
Globales Aufkommen auf historisch hohem Niveau
Laut der Marktforscher von Container Trade Statistics (CTS) liegt derweil die weltweite Nachfrage nach Seefrachtcontainern im Monat August auf Rekordniveau. Mehr als 16 Millionen 20-Fuß-Standardcontainer (TEU) sind auf dem Seeweg transportiert worden, fast genauso viele wie im historischen Rekordmonat Mai 2024.
Den Grund dafür sieht Hapag-Lloyd im kapazitätsverknappenden Effekt der Umroutungen um das Kap der Guten Hoffnung. Diese führen dazu, dass die Reedereien ihre Dienste in großem Umfang mit zusätzlicher Stellplatzkapazität bestücken, um bei längeren Reiserouten die Hafenfrequenzen aufrechtzuerhalten.
Die finalen Geschäftszahlen für das das dritte Quartal 2024 werden am 14. November 2024 veröffentlicht.
Quellen: DVZ