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Foto: tawatchai07/Freepik
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VDR: Handelsflotte bleibt unverzichtbar
Veröffentlicht am 26.09.2024

Bei der der Blue Night des Verbands Deutscher Reeder (VDR) am 25. September in Berlin haben sich Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft über die Sicherung der Versorgung Deutschlands über den Seeweg ausgetauscht. Hintergrund sind die zunehmenden Auswirkungen von Kriegen und Konflikten auf die Schifffahrt und Deutschlands Handel über See.

„Eine Unterbrechung der Seeschifffahrt als Schlagader des deutschen Außenhandels würde die Versorgung der Bundesrepublik gefährden“, betonte etwa Gaby Bornheim, Präsidentin des VDR. „Deutschland benötigt als rohstoffarmes Industrieland eine Vielzahl von Importen aus Übersee. Die Schifffahrt ist deshalb essentiell für unser Land.“ Mit Blick auf die schwelenden Konflikte in der Welt sei es zwingend, den Schifffahrtsstandort Deutschland stabil zu halten und die eigene Handelsflotte weiter zu stärken.

Über den Seeweg laufen mehr als 75 Prozent des gesamten Außenhandels der Europäischen Union. Allein in Deutschland werden laut VDR rund 60 Prozent aller Waren mit Schiffen importiert und exportiert. Im Jahr 2023 importierte Deutschland über 1,5 Millionen Tonnen Güter pro Tag. Ein Großteil dieser Importe wird per Schiff abgewickelt, darunter die Einfuhr wichtiger Rohstoffe wie Mangan, Nickel und Kobalt, und Güter wie Medikamente, Vorprodukte, Elektronik, Kleidung und Energie.

Die Seewege seien allerdings durch Piraterie, Terroristen und andere Akteure gefährdet, erklärte Armin Laschet, Ministerpräsident a.D., Mitglied des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages und Vizepräsident der Parlamentarischen Versammlung des Europarats. Die zunehmenden internationalen Spannungen machten es daher erforderlich, in Krisengebieten unsere Seewege durch Marineeinheiten abzusichern.

Die internationalen Spannungen dürften sich so schnell nicht erledigen, meint Sarah Kirchberger, Direktorin des Instituts für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel. „Die aktuellen Krisenherde im Nahen Osten, aber auch im Südchinesischen Meer und Westlichen Pazifik lassen leider für die Zukunft wenig Aussicht auf Besserung der Lage für die Handelsschifffahrt erwarten. Risiken durch hybride Kriegführung nehmen auch in europäischen Gewässern zu. Ein stärker koordiniertes Vorgehen der Staaten, die für die Sicherheit von Seewegen einstehen, wird nötig sein – denn auch die disruptiven Akteure lernen voneinander.“

Spannungslagen haben stark zugenommen

Kriege, Krisen und Spannungslagen in für Deutschland wichtigen Seegebieten haben in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Der Konflikt in Nahost hat dazu geführt, dass das Rote Meer und der wichtige Suezkanal für viele deutsche Schiffe nicht mehr nutzbar sind. Der Beschuss von Handelsschiffen durch die Huthi-Rebellen gefährdet Mannschaften, Schiffe und den für Deutschland so wichtigen Import aus Asien. Auch in Teilen des östlichen Mittelmeers ist die Sicherheitslage angespannt. Das Schwarze Meer bleibt durch den völkerrechtswidrigen Angriff Russlands gegen die Ukraine in weiten Teilen Kriegsgebiet. Spannungen in der Straße von Taiwan und im südchinesischen Meer gefährden eine der für den deutschen Import wichtigsten Seehandelsregionen der Welt. Die Lage ist ernst und für das maritim geprägte Deutschland gilt es, den Bestand und die Funktionsfähigkeit der deutschen Handelsflotte und dadurch seinen seegestützten Außenhandel zu sichern.

Quelle: VDR

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