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Foto: Mosolf-Gruppe
Dr. Jörg Mosolf, Vorstandsvorsitzender der MOSOLF Group (links) und Jan Oehmicke, Vice President DACH bei MG Motor Europa, beim Startschuss für das neue Geschäftsfeld "Hafenlogistik" der MOSOLF Group in Wilhemshaven im April 2023.
Foto: Mosolf-Gruppe
Wilhelmshaven entwickelt sich zum Autoimporthafen
Veröffentlicht am 27.07.2023

Die Wilhelmshavener Zeitung veröffentlichte am 24. Juli 2023 zwei Beiträge über die Aktivitäten der Mosolf-Gruppe am JadeWeserPort. Wir geben die Meldungen im Wortlaut wieder.

Geht es nach den Plänen der Mosolf-Gruppe, wird sich Wilhelmshaven in den nächsten Jahren zu einem wichtigen Automobil-Umschlaghafen entwickeln. „Wir beobachten eine steigende Nachfrage vor allem nach E-Automobilen und wollen über diesen Standort bis Jahresende etwa 30.000 Autos importieren“, sagt Steffen Klatte, Leiter der Geschäftsentwicklung bei Mosolf. „Rund 50 Prozent des Imports entfallen dabei aktuell auf Fahrzeuge, die in Containern transportiert werden, die anderen Hälfte schlagen wir klassisch per RoRo-Schiff im Inneren Hafen um.“

Seit August 2019 ist Mosolf im Güterverkehrszentrum des Jade-Weser-Ports präsent und hat dort in seiner Niederlassung im April 2023 seinen ersten Standort für Hafenlogistik eröffnet. Niederlassungsleiter ist Kai Wenhold. Die beiden 35-jährigen Manager berichten von Produktionsverlagerungen im Automobilsektor nach Spanien oder in die Türkei. Vor allem jedoch kommen zunehmend E-Autos aus China auf den europäischen Markt. Damit werde der Export von Fahrzeugen aus Deutschland künftig schwächer ausfallen. „Hier setzen wir an, um den Standort Deutschland zu stärken“, so Klaffe, „denn den Wettbewerb sehen wir besonders in den belgischen Häfen.“ Alles, was in deutschen Häfen keinen Platz findet, wandere dorthin ab.

„Der Vorteil Wilhelmshavens ist für uns, dass wir eben sowohl am Containerterminal als auch im Inneren Hafen umschlagen können. Wir haben bereits Flächen für Fahrzeuge angemietet, brauchen aber schon bald 20.000 Stellplätze“, so Klatte. „Nach Gesprächen mit den großen Herstellern und Reedereien haben wir diese von Wilhelmshaven überzeugt. Was wir jetzt dringend brauchen, ist eine RoRo-Rampe am tiefen Fahrwasser.“

Mosolf setzt auf Standortvorteile in Wilhelmshaven

Für einen Automobil-Import über den Standort Wilhelmshaven hat die Mosolf-Gruppe bereits mehrere große Hersteller gewonnen: „Saic mit der Marke MG, Great Wall Motor mit den Marken Ora und Vey, Stellantis mit der Marke Peugeot sowie BYD, der größte Batterie- und E-Autohersteller der Welt“, sagt Mosolf-Manager Steffen Klatte. „Bei den Gesprächen haben wir immer wieder gemerkt, dass der Jade-Weser-Port in Asien inzwischen einen Namen hat.“ Den Wunsch der Kunden nach einer leistungsfähigen RoRo-Rampe (Roll on/Roll off) an der Jade kann er erklären: „Die mögliche Umschlag- und Stellplatzkapazität am Inneren Hafen ist begrenzt. Wegen des starken Tidenhubs an der Jade ist ein Umschlag über eine Verladerampe von RoRo-Schiffen am Containerterminal kaum möglich. Deshalb wäre es ideal, wenn in dem Bereich schnellstmöglich eine Rampe realisiert wird, über die tidenunabhängig Autos von Bord der RoRo-Schiffe rollen können.“

Die MG kommen in Containern an

Autos der Marke MG — von den klassischen britischen Roadstern ist nur der Namen geblieben — waren im April die ersten chinesischen Fahrzeuge für den deutschen Markt, die über Wilhelmshaven importiert wurden. „Die kommen mit Schiffen der Reederei Cosco in 40-Fuß-Containern, in denen zwei oder drei Fahrzeuge seefest verzurrt sind. Allein bis August werden das 1.700 solcher Container sein, also 3.400 TEU (20-Fuß-Standardcontainer, Anm. d. Red.). Diese Container kommen direkt vom Terminal zu uns aufs Gelände“, erklärt Niederlassungsleiter Kai Wenhold. Er arbeitet aktuell mit gut zehn Mitarbeitern, mobilen Einsatzteams von Mosolf und Dienstleistern.

Mosolf benötigt weitere Flächen

„Auf unserem Gelände werden die Autos aus den Containern gefahren, gewaschen, bei Bedarf wird eine neue Software aufgespielt und ähnliches mehr. Wir übernehmen damit die komplette Distribution von der Kaikante bis zum Endkunden. Hier im Güterverkehrszentrum stehen die Fahrzeuge nicht lange, sondern werden von hier per Lkw verteilt.“ Zurzeit warten im Freien viele MG auf den Weitertransport, in der Halle einige kleinere Ora. „Händler für MG finden Sie übrigens in Oldenburg und Delmenhorst“, wirbt Wenhold.

Im Güterverkehrszentrum hat Mosolf zwei kameraüberwachte Flächen angemietet; die zweite liegt neben der Logistikhalle Atlantic 1. Im Inneren Hafen hat sich das Unternehmen bei Rhenus Midgard 30.000 Quadratmeter gepachtet; dort machen regelmäßig RoRo-Schiffe von Stellantis fest und liefern Fahrzeuge an. „Wir arbeiten beim Autoumschlag auch mit dem Jade-Dienst und der Jade Car Logistics zusammen, das läuft prima. Wir haben von letzterem bereits 55.000 Quadratmeter gepachtet, aber wir sehen die langfristige Perspektive und brauchen unbedingt weitere Flächen, um bis zu 20.000 Autos zwischenlagern zu können“, so Steffen Klatte. Passende Areale habe man etwa am Friesendamm bereits identifiziert, zudem sei man in Gesprächen über Flächen am TCN in Roffhausen. Auf Sicht wolle Mosolf ein zweites Standbein in Cuxhaven nutzen, um seinen Kunden künftig noch mehr Flexibilität zu bieten.

Quellen:

https://www.nwzonline.de/wilhelmshaven/mosolf-will-wilhelmshaven-zum-starken-importhafen-fuer-autos-entwickeln_a_4,0,1735784160.html

https://www.nwzonline.de/wilhelmshaven/wirtschaft-in-wilhelmshaven-jade-weser-port-entwickelt-sich-zum-autoimporthafen-mosolf-plant-30000-fahrzeuge-pro-jahr_a_4,0,1734154344.html

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