Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel hat basierend auf Schiffsbewegungen in der ersten Hälfte des Monats Juli 2023 festgestellt, dass wieder acht Prozent aller weltweit verschifften Waren feststecken. Werte oberhalb dieser Marke gelten im historischen Vergleich als ungewöhnlich hoch, teilt das IfW weiter mit, sind aber noch weit entfernt von den Zahlen, die während der Corona-Pandemie erreicht wurden. Zu Hochzeiten der Lieferengpässe lag der Wert bei fast 14 Prozent.
Regelmäßig erfassen die Forscher anlegende und ablegende Containerschiffe für 500 Häfen weltweit. Zusätzlich werden Schiffsbewegungen in 100 Seeregionen analysiert und die effektive Auslastung der Containerschiffe anhand des Tiefgangs gemessen.
Eine starke Zunahme der Schiffsbewegungen verzeichneten die Forscher vor China. Dementsprechend liegen die Werte für Im- und Exporte im Juli anhand der ersten Berechnungen des sogenannten Kiel Trade Indicator im positiven Bereich.
Der Welthandel dürfte den Experten zufolge im Juli im Vergleich zum Vormonat preis- und saisonbereinigt stagnieren. Der Außenhandel der EU folgt demnach tendenziell einer Seitwärtsbewegung. Der Außenhandel in Deutschland zeigt sich robuster, die Schiffsbewegungen deuten nach Einschätzungen der Forscher auf eine erhöhte Nachfrage nach deutschen Produkten und eine entsprechende Zunahme der Exporte hin.
Ein Algorithmus des IfW wertet die Containerschiffbewegungen regelmäßig aus und übersetzt sie in Handelsdaten. Dieser sogenannte Kiel Trade Indicator schätzt die Im- und Exporte von 75 Ländern und Regionen weltweit.
Quelle: IfW