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Foto: BLG Logistics
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Frank Dreeke: Chinesische Investoren nicht kategorisch ablehnen
Veröffentlicht am 09.03.2023

Eine mögliche Beteiligung der staatlichen chinesischen Reederei Cosco an einem Terminal des Hamburger Hafens hatte Ende des vergangenen Jahres eine bundesweite Debatte über die Sicherheit deutscher Infrastruktur ausgelöst. Jetzt sagte der Vorstandsvorsitzende des Bremer Seehafen- und Logistikdienstleisters BLG Logistics, Frank Dreeke, dass er einen potenziellen Einstieg chinesischer Investoren nicht kategorisch ablehne. „Ich würde es nicht ausschließen. Man muss jeden Einzelfall genau prüfen“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Allerdings würde BLG Logistics eine große Beteiligung sicher nicht erlauben. Die BLG-Tochter Eurogate, an der BLG Logistics zur Hälfte beteiligt ist, ist nach eigenen Angaben Europas führende reedereiunabhängige Containerterminal-Gruppe.

In Bezug auf Hamburg wies Dreeke die Bedenken wegen zu viel Einflussnahme Chinas auf Infrastruktur in Deutschland zurück: „Nein, das ist keine kritische Infrastruktur, die sie abkaufen wollen“, sagte er mit Blick auf den Hamburger Fall. „Sie beteiligen sich an Containerbrücken. Wenn wir das nicht erlauben, glaube ich, sind wir falsch beraten.“ Die Bundesregierung hatte einen Anteilserwerb am Terminal unter 25 Prozent erlaubt.

Lieferketten laufen wieder

Nach der Aufgabe der Null-Covid-Politik in China Anfang Dezember 2022 rechnet Dreeke auch mit erfreulichen Auswirkungen für die deutsche Wirtschaft. Die Redereien führen wieder häufiger pünktlich als zuvor. An deutschen Häfen gebe es zurzeit so gut wie keine Verspätungen mehr. „Lieferkettenproblematiken werden sich weiter abbauen und gegen null gehen“, sagte Dreeke. Anders als während der Hochphasen der Corona-Pandemie könnten bestellte Waren wie vereinbart geliefert werden.

Dreeke rechnet damit, dass BLG Logistics im Geschäftsjahr 2022 trotz der Krisen wie dem Krieg in der Ukraine ein ähnliches Ergebnis wie im Jahr zuvor erzielen werde. Im Geschäftsjahr 2021 machte das Unternehmen einen Umsatz von knapp 1,1 Milliarden Euro und einen Gewinn vor Steuern von 52 Millionen Euro. In Bezug auf das Geschäftsjahr 2022 sagte der BLG-Chef: „Es ist davon auszugehen, dass am Ende des Jahres schwarze Zahlen stehen.“ Man habe trotz aller Widrigkeiten ein vernünftiges Jahr hinlegen können.

Hoffnungsträger Kontraktlogistik

BLG Logistics ist zuletzt am stärksten in der Kontraktlogistik gewachsen, und hier sieht Dreeke die größten Potenziale, um überdurchschnittlich zu wachsen. Für einen großen deutschen Automobilhersteller werde die Firma im Mai ein nachhaltiges Logistikzentrum in Bremen eröffnen. Mit einer Hallenfläche von mehr als 80.000 Quadratmetern zähle das C3 zu den großen Logistikzentren in Deutschland.

Den Vorwurf eines hohen Flächenverbrauchs lässt Dreeke nicht gelten. „Ich kann keine Güter lagern und verteilen, wenn ich keine Fläche habe“, sagte er. Die Corona-Pandemie habe gezeigt, dass es besser gewesen wäre, mehr Lagerhaltung zu betreiben.

Quelle: dpa

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