Die Reederei Hapag Lloyd hat starke Geschäftszahlen für das erste Halbjahr 2022 verzeichnet. Geprägt war die Berichtsperiode von einer anhaltenden Störung der weltweiten Lieferketten, die sich in längeren Umlaufzeiten für Schiffe und Container niederschlug und hierdurch die verfügbare Transportkapazität negativ beeinflusste. Daher lag die Transportmenge trotz einer guten Nachfrage mit etwas über 6 Millionen TEU auf Vorjahresniveau.
Laut der vorgelegten Halbjahresbilanz stiegen die Umsatzerlöse in den ersten sechs Monaten 2022 um 94 Prozent auf 16,9 Milliarden Euro. Im Vorjahreszeitraum waren es 8,7 Milliarden Euro. Die gute Entwicklung lässt sich laut Hapag-Lloyd auf deutlich höhere Frachtraten sowie einen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stärkeren US-Dollar zurückführen. Gleichzeitig musste die Reederei auch mehr Geld für Brennstoffe ausgeben, was die Tansportaufwendungen in die Höhe trieb. Hapag-Lloyd gibt die durchschnittliche Frachtrate mit 2.855 US-Dollar/TEU an, das ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Plus von 77 Prozent. Das EBITDA stieg sehr deutlich auf 10 Milliarden Euro (Vorjahreszeitraum: 3,5 Milliarden Euro) und das EBIT für die ersten sechs Monate des Jahres lag mit 9,06 Milliarden Euro ebenfalls sehr deutlich über dem Vorjahresniveau von 2,89 Milliarden Euro.
Auf Basis des aktuellen Geschäftsverlaufs dürfte nach Einschätzung der Reederei auch das zweite Halbjahr über den bisherigen Erwartungen liegen. Der Vorstand hat vor diesem Hintergrund am 28. Juli die Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr erneut angehoben. Für 2022 wird nun ein Konzern EBITDA in der Bandbreite von 18,2 bis 20,1 Milliarden Euro (vorher: 13,6 bis 15,5 Mrd. Euro) und ein Konzern EBIT in der Bandbreite von 16,3 bis 18,2 Milliarden Euro (vorher: 11,7 bis 13,6 Milliarden Euro) erwartet.
„Wir sehen derzeit in einigen Fahrtgebieten erste Anzeichen dafür, dass die kurzfristigen Raten im Markt nachgeben. Dennoch rechnen wir mit einem starken zweiten Halbjahr“, kommentiert Rolf Habben Jansen, CEO der Hapag-Lloyd AG. „Nach der diesjährigen Peak Season sollte sich die derzeit noch angespannte Situation in den globalen Lieferketten verbessern. Unsere Kunden können sich weiter darauf verlassen, dass wir alles dafür tun, ihre Güter möglichst reibungslos an ihren Bestimmungsort zu transportieren. Unsere Qualitäts- und Nachhaltigkeitsziele bleiben dabei ebenso im Fokus wie die konsequente Umsetzung unserer Strategy 2023“, so Rolf Habben Jansen.
Quelle: Hapag-Lloyd/DVZ