Rund 100 Teilnehmer diskutierten auf Einladung des Kompetenzzentrums GreenShipping Niedersachsen im Rahmen einer Onlinekonferenz mit dem Titel „Nachhaltigkeit in unseren Häfen“ über die Steigerung der Energieeffizienz und den Einsatz sauberer Energien in Häfen. Zudem wurde bei der Auftakt-Veranstaltung der neuen „GreenPorts“-Reihe der künftige Handlungsbedarf erörtert, um die Häfen neben der Erreichung einer CO2-Neutralität auch weiterhin wettbewerbsfähig zu halten.
Im Namen des Zentralverbands der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) sagte dessen Hauptgeschäftsführer Daniel Hosseus: „Wir müssen in den Häfen die notwendige Infrastruktur für alternative Energieträger schaffen. Im Umschlag von Energieträgern stehen große Umbrüche bevor, und dieser Wandel – quasi von Kohle zu Wasserstoff – bedeutet für Hafenunternehmen einiges an notwendigen Maßnahmen und Investitionen. Dafür müssen wir die politischen Rahmenbedingungen richtig setzen.“
Vor allem die Schaffung von weiterer LNG-Infrastruktur für Importe und zur Versorgung von Schiffen müsse von der öffentlichen Hand verstärkt gefördert werden, auch wenn viele Seehäfen schon heute etwa für den Umschlag von LNG bereit seien. Auch beim Thema Wasserstoff sieht Hosseus viel Potenzial: Als Logistikzentren seien Seehäfen hervorragende Standorte für Versuchsanlagen zur Wasserstoff-Elektrolyse, zur Ansiedelung von Importterminals und von Unternehmen, die in ihren industriellen Prozessen grünen Wasserstoff einsetzen.
Nachhaltigkeitsstrategie „Hafen+“
Im Leitvortrag von Werner Repenning, Niedersachsen Ports (N-Ports), ging es um die Kernpunkte der Nachhaltigkeitsstrategie „Hafen+“. Repenning hob hervor, dass es neben der reinen Aufstellung einer Nachhaltigkeitsstrategie vor allem darauf ankäme, dass diese auch in die Unternehmensziele integriert würden. So käme es schließlich auch auf jeden Mitarbeiter an, die „Nachhaltigkeit in Denken und Handeln zu überführen“, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Repenning verdeutlichte die Effektivität auch von auf den ersten Blick unscheinbaren Maßnahmen mit dem Beispiel der Umstellung der Hafenanlagenbeleuchtung bei N-Ports auf LED-Technologie. Diese machte bisher 25 Prozent des Energiebedarfs aus und könne damit eine große Wirkung erzielen.
Zudem zeigte Uwe von Bargen von Bremenports auf, wie die bremischen Häfen das Thema Nachhaltigkeit sukzessive im Unternehmen etablieren. Demnach führt die Hafenmanagementgesellschaft konsequent zertifizierte Managementsysteme für die Bereiche Umwelt und Nachhaltigkeit ein. Von Bargen stellte Maßnahmen vor, die Bremenports zur Erreichung von CO2-neutralen Häfen im Jahr 2023 eingeführt hat und noch vornehmen wird. Dazu zählen Effizienzsteigerungen, der Einsatz von grünem Strom sowie der Bezug von Emissionszertifikaten.
In der neuen Veranstaltungsreihe „GreenPorts“ des Kompetenzzentrums GreenShipping Niedersachsen werden schwerpunktmäßig Innovationsthemen im Kontext nachhaltiger Häfen vorgestellt und diskutiert. Die nächste Veranstaltung mit dem Oberthema „Häfen gestalten die Energiewende“ findet im Frühjahr 2021 statt.
Quelle: THB
Foto: JadeWeserPort