Die Zahl der Schiffe unter deutscher Flagge ist weiter zurückgegangen. Aktuell seien es 339, vor einem Jahr waren es noch 350, teilte Bundesregierung jetzt in ihrer Unterrichtung zur Maritimen Agenda mit. Im Internationalen Register sind noch 186 Schiffe unter deutscher Flagge gelistet. Das ist insofern die relevante Größe, als nur diese Frachter in den Genuss der deutschen Förderrichtlinien für die Seeschifffahrt kommen können. Ihnen stehen 2284 Einheiten unter ausländischer Flagge gegenüber.
Wie der THB berichtet, betreiben die rund 360 Reedereien in Deutschland insgesamt 2616 Handelsschiffe. Der starke internationale Wettbewerbsdruck – insbesondere aufgrund von Überkapazitäten – habe dazu geführt, dass die deutsche Handelsflotte in den vergangenen zwölf Monaten um rund 200 Schiffe geschrumpft sei. Die Bundesregierung betont aber auch, dass die deutsche Handelsflotte zu den jüngsten weltweit gehört. Während das Durchschnittsalter der Welthandelsflotte bei 14 Jahren liege, sei die deutsche Handelsflotte um rund ein Drittel jünger.
Maritime Wirtschaft einer der wichtigsten Wirtschaftszweige in Deutschland
Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen hätten die deutschen Unternehmen der Schiffbau- und Schiffbauzulieferindustrie, der Offshore- und Meerestechnik sowie die Hafenwirtschaft ihre internationale Spitzenposition gesichert, schreibt die Bundesregierung und sichert der maritimen Wirtschaft weitere Unterstützung zu. Diese sei mit einem Umsatzvolumen von rund 50 Milliarden Euro einer der wichtigsten Wirtschaftszweige in Deutschland. 400.000 Arbeitsplätze würden direkt oder indirekt von der maritimen Wirtschaft abhängen.
200 Hafenunternehmen an rund 20 Standorten gibt es entlang der deutschen Küsten. Die Seehafenbetriebe würden rund 120.000 Schiffe pro Jahr bedienen und rund zwei Drittel des seewärtigen deutschen Außenhandels abwickeln. Deutsche Seehafenbetriebe beschäftigen an den 16 bedeutendsten Standorten allein 13.000 Hafenarbeiter. Hinzu kommen gewerbliche Mitarbeiter und Beschäftigte bei Dienstleistern, darunter Gefahrgutexperten, Ingenieure und IT-Techniker.
Quelle: THB
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